BGE naja - aber es ginge auch anders

Was in jedem Fall kommen muss ist der Stopp der Sanktionen für ALG1 und ALG 2 Empfänger. Wenn es nicht genügend Jobs gibt, von denen es sich leben lässt, kann man Menschen nicht dafür betrafen diese nicht anzunehmen. Unabhängig davon gibt auch gar nicht mehr genug Jobs für alle.
Deshalb geht es meiner Meinung nach nur so:

1. Die Löhne, vor allem im unteren Lohnsegment müssen grundsätzlich massiv steigen
2. Die Arbeitszeit sollte in vielen, vor allem den prekären und körperlich sehr anstrengenden Jobs deutlich verkürzt werden. Der Effekt wäre, dass wieder mehr Menschen in Jobs kommen können und auch wollen.
3. Herabsetzen des Rentenalters
4. Eine Kampagne ist nötig um für Akzeptanz in der Gesellschaft zu werben, dass der Mann von der Müllentsorgung oder der WC Reiniger genauso wichtig sind wie der Chirurg in der Klinik. Was nutzt mir die OP an meinem kranken Herzen, wenn mein Hinterhof voll ist mit stinkenden Müllbergen, oder wenn man ein öffentliches WC wegen Komplettverschmutzung nicht mehr aufsuchen kann. Die Wertigkeit eines Menschen sollte nicht mehr vorwiegend über seine berufliche Tätigkeit definiert werden, sondern wie er sich durch seine besondere Persönlichkeit in diese Gesellschaft einbringt. Als Freund, als Nachbar, als Arbeitskollege etc. etc. (dann könnten auch Debatten und Lobpreisungen, wie die über systemrelevante Jobs in den Mülleimer der primitivsten Spaltungsversuche)

Warum sollte sich eine Gesellschaft damit abfinden, dass ein nicht geringer Teil von Menschen sich wegen eines BGE gar nicht mehr, oder nur noch geringfügig beteiligt? Es wird zwar immer einen kleinen Teil geben, der sich ausschließt, aber das würde die Ausnahme darstellen und kann von einer gesunden Gesellschaft durchaus akzeptiert und mitgetragen werden.

Der Haken ist allerdings, dass all dieses in einer kapitalistischen Wirtschaftsform nicht möglich ist. Denn die Finanzierung eines BGE durch das von der Gesellschaft erwirtschaftete Steuergeld ist gar nicht einzusehen.
Die Finanzierbarkeit geht nur über eine massive Enteignungswelle, damit die Gewinne dahin gehen wo sie hingehören. Nämlich in die Löhne (derer, die sie erwirtschaften) und durch die Abgaben in die gesellschaftliche Daseinsfürsorge der Menschen.

Wenn nur alleine die o.g. Punkte umgesetzt würden, macht das die Diskussion um ein BGE so gut wie überflüssig.

Warum z.B. soll und darf es Menschen geben, die mit dem Privatjet von Europa nach New York fliegen nur um zu shoppen. Finanziert durch die von anderen Menschen erbrachte Arbeitsleistung, während andere monatelang nach einem Job suchen der ihnen noch nicht einmal ein finanziell einigermaßen sorgenfreies Leben ermöglicht.