Zum BGE in Namibia:
Ursprünglich war das Projekt auf zwei Jahre angelegt und wurde von der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und Brot für die Welt finanziert. Später wurde es mit Spendengeldern aus Deutschland und Italien fortgeführt. Allerdings waren die Mittel nicht ausreichend, sodass der monatliche Betrag auf 80 Namibische-Dollar gesenkt wurde und die Auszahlungen nur noch unregelmäßig erfolgten.
https://www.brandeins.de/themen/rubriken/was-wurde-aus/dem-grundeinkommen-in-namibia
Finanziert wurde von außen, man hat den Dorfbewohnern lediglich zusätzliches Geld zugesteckt, ohne daß einem Bewohner etwas weggenommen wurde. Es wurde also gar kein echtes BGE-System getestet, denn dieses müßte autark laufen, mit ausschließlicher Finanzierung von innerhalb des Dorfes. Bei großflächiger Einführung des BGE gibt es schließlich auch keinen magischen Finanzmittelzufluß von irgendwo anders her.
Damit hat das Namibia-Experiment überhaupt keine Aussagekraft darüber, ob das BGE funktionieren würde. Außer vielleicht, daß es ohne Zahlungen von außen nicht funktionierte.
In Finnland war es ähnlich, bekommen haben das Geld sowieso nur Arbeitslose, war also noch nicht einmal bedingungslos. Aber wie der Artikel schon beschrieb, dort ging es ja eigentlich nicht ums BGE, sondern darum, wie sich Leute verhalten, die eine geänderte Finanzierung erfahren.
Im Endeffekt gibt es also noch gar kein Experiment zum BGE, und ich bin mir sicher, daß es auch nicht funktionieren würde.