Orca30 schrieb am 11.01.2021 09:21:
In anderen Systemen ist das natürlich völlig anders. Sozialismus und Kommunismus kommen ohne diese Zwangsmassnahmen aus, da wird es toleriert, wenn man sich nicht freiwillig "verkaufen" will.
Wenn es keine Lohnarbeit gibt, gibt es auch keine Lohnarbeiter. Alles, wo es Lohnarbeit gibt, ist irgendeine Form von Kapitalismus. Was du unter Sozialismus begreifst, war in der Praxis nichts als Staatskapitalismus, auch da wurden bis zum Ende miese Löhne bezahlt die nicht dme Wert der Arbeit entsprachen. Es wurde also Mehrwert produziert und abgeschöpft, wenn auch kümmerlicher. In einer hypothetischen kommunistischen Gesellschaft würde es keine Lohnarbeit mehr geben, da wäre alle Arbeit direkt gesellschaftlich, es gäbe keine transaktionelle Warenproduktion mehr, sondern nur noch direkte Produktion zur Befriedigung gesellschaftlicher Bedürfnisse. Also weniger Arbeit für alle bei besseren, dauerhafteren, ressourcenschonenden Produkten und bei besserer Verteilung. Wie man dahin kommt, und wie das im Detail aussehen würde, das weiss bis heute niemand. Diskussionen über Kommunismus mit Experten, die gerade mal wissen wie man Kommunismus buchstabiert ohne sich auch nur mal darum gekümmert zu haben, was das eigentlich ist, sind eher uninteressant.