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  • archenoe

mehr als 1000 Beiträge seit 05.02.2004

Menschen = KI

Andeutungen:
Das Intelligenzpotenzial des menschlichen Körpers, vor allem das
Gehirn, muss gefüttert werden, damit es wächst und gedeiht.
Genforscher beschäftigen sich mit der Herkunft und der
Zusammensetzung dieses Intelligenzpotenzials. Biologen beschäftigen
sich mit der Frage, welche Nahrung und welches Verhalten zu stärkerer
oder schwächerer Intelligenzentwicklung führt. Soziologen
beschäftigen sich mit der Frage, wie der je historisch und
individuell konkrete Sozialisationsprozess die Intelligenzentwicklung
beeinflusst. Biochemiker und Hirnforscher versuchen die stofflichen
Prozesse in Körperzellen (besonders des Gehirns) und deren
Verknüpfungen zu beschreiben und zu erklären.

Relativ abgesichert sind folgende Erkenntnisse:
1. In den Genen ist die Geschichte der Menschheit und der je konkrete
Gen-Mix eines Menschen abgelagert. Wie genau, ist weitgehend unklar.
2. Nahrung und Verhaltensmuster beeinflussen die
Intelligenzentwicklung des Intelligenzpotenzials. Mangelnde
Eiweißzufuhr z.B. während der Schwangerschaft oder im Kindesalter
schwächt die Intelligenzentwicklung.
3. Der Sozialisationsprozess beeinflusst die Intelligenzentwicklung,
die Nutzung der erreichten Intelligenz allgemein sowie die
Anwendungsschwerpunkte der Intelligenz deutlich. Die Erklärung, wie
dies genau geschieht, gibt es noch nicht.
4. Die genaue Darstellung der stofflichen Prozesse im menschlichen
Körper schreitet voran. Die Erklärung dieser Prozesse ist
fragmentarisch.

Konsequenzen:
Deutlich erkennbar ist, dass menschliche Intelligenz von Menschen
"hergestellt" wird, also eine "Kunst" ist, also künstlich ist.

Die Konstruktion von Maschinen auf der Basis der menschlichen KI kann
demnach immer nur eine (Teil-)Übertragung der erreichten menschlichen
Intelligenzmöglichkeiten sein. Maschinelle KI kann sich nie
verselbständigen. Sie ist nicht im Gegensatz zur menschlichen
Intelligenz künstlich, sondern ebenso wie die menschliche Intelligenz
künstlich. Wenn maschinelle KI die menschliche Intelligenz
vollständig abbilden und umsetzen kann (was ich mir nicht vorstellen
kann), dann wäre es keine maschinelle mehr, sondern eine künstlich
geschaffene Menschenintelligenz. Maschinelle KI kann aber sehr wohl
von Menschen gegen Menschen eingesetzt werden und verheerende
Auswirkungen haben.

Diese Gefahr ist abhängig von den gesellschaftlich-ökonomischen
Verhältnissen, die die Menschheit konstruiert. Dabei gilt die Formel:
Je mehr gesellschaftlich-ökonomische Unterschiede bzgl. der Verfügung
über ökonomisches, soziales und kulturelles Kapital = je mehr
Unterschiede der Machtbefugnis, der Bildung/Intelligenz und der
Selbstentwicklung, umso größer die Gefahr des Einsatzes menschlicher
und von Menschen ersonnener und produzierter maschineller KI gegen
Menschen.

Angesichts der gesellschaftlich-ökonomischen Verhältnisse eine
ziemlich beschissene Perspektive.

Immerhin interessant, dass die im Auftrag von Kapital und Staat
tätigen KI-Forscher weitgehend unbeleckt von kritischer Analyse der
politischen Ökonomie allein durch Beobachtung der von ihnen selbst in
die Welt gesetzten Maschinen Ängste entwickeln. Vielleicht weil sie
ahnen, dass auch sie nicht zu den Gewinnern zählen werden. Der
Blödsinn der These von der Verselbständigung maschineller KI ist 
demnach nichts als die Selbstberuhigung, verselbständigte KI werde
alle treffen - auch die Privilegierten, die Mächtigen, die
Herrschenden. 
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