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  • archenoe

mehr als 1000 Beiträge seit 05.02.2004

Nein

demon driver schrieb am 27. Juli 2009 12:55

> archenoe schrieb am 27. Juli 2009 11:18

> > Deutlich erkennbar ist, dass menschliche Intelligenz von Menschen
> > "hergestellt" wird, also eine "Kunst" ist, also künstlich ist.

> Nein. Der Mensch hat zwar Einfluss darauf, die "Hardware" und
> entscheidende Teile der "Software" entstammen nur a) nicht seinem
> Design, sondern sind vorgefertigt, und werden bis heute ja sogar nur
> bruchstückhaft verstanden, und lassen sich von ihm "hardware"-seitig
> fast gar nicht und "software"-seitig nur in engen Grenzen
> beeinflussen, und wenn, dann bestenfalls um das meiste von dem
> herauszuholen, was die Natur ihm an Potenzial mitgegeben hat.

Letzteres wäre eine riesige Beeinflussung. 
Ansonsten: Nein! Weil:
- In den Genen ist die Geschichte der Menschheit und der je konkrete
Gen-Mix eines Menschen abgelagert. Heißt: Das "Vorgefertigte" ist von
Menschen gefertigt worden.
- Mangelnde Eiweißzufuhr z.B. schwächt die Intelligenzentwicklung.
Bereits dieses simple Beispiel zeigt massive Beeinflussung (=
Künstlichkeit)
- Der Sozialisationsprozess beeinflusst die Intelligenzentwicklung,
die Nutzung der erreichten Intelligenz allgemein sowie die
Anwendungsschwerpunkte der Intelligenz deutlich.

Dass Erklärungen bis jetzt nur bruchstückhaft sind, sehe ich auch so.
Nur kann ich darin kein Argument für die Behauptung erkennen, dass
"Hardware"/"Software" des Menschen kaum beeinflusst werden können.
Eine andere Frage ist, ob unter jetzigen sozial-ökonomischen
Verhältnissen diese Beeinflussung planvoll, sinnvoll, also für
einzelne Menschen wie Menschheit positiv erfolgen kann. Zu fragen ist
auch, ob dies selbst unter veränderten Verhältnissen eben nur
verbessert, aber dennoch nach wie vor problematisch bliebe (ich
vermute das).

> > Die Konstruktion von Maschinen auf der Basis der menschlichen KI kann
> > demnach immer nur eine (Teil-)Übertragung der erreichten menschlichen
> > Intelligenzmöglichkeiten sein.

> Maschinelle Intelligenz ist keine Übertragung "menschlicher
> Intelligenzmöglichkeiten", sondern eine komplette Neuentwicklung auf
> komplett anderer (hard- und softwaremäßiger) Grundlage.
> Entscheidender Unterschied: das Potenzial für Weiterentwicklungen ist
> unbegrenzt.

Das, was sich Menschen vorstellen, ausdenken, planen, entwickeln,
konstruieren, bauen, kann nie die eigenen Möglichkeiten
überschreiten. Der Mikrochip ist ein vergleichsweise erbärmlicher
Teilnachbau menschlicher Fähigkeiten. Eine komplette Neuentwicklung
ist ohnehin nie möglich. Es muss immer an vorhandenen Kenntnissen und
Techniken angeknüpft werden, um diese zu überschreiten. Noch der
Widerspruch oder die abgedrehte (technische) Phantasie beziehen sich
auf die realen Bewusstseinvorgänge in der realen Welt (sonst könnten
wir auch gar nicht von Phantasie sprechen).

> > Maschinelle KI kann sich nie verselbständigen. 

> Leider doch.

> Sobald Maschinen nicht nur noch etwas ausgeprägtere
> Selbstlernfähigkeiten haben, sondern auch a) über ihr eigenes
> Konstruktionsprinzip Bescheid wissen und b) hinreichend vielfältige
> Konstruktions- und Produktionsvorgänge in Kraft setzen können, ist
> der Punkt erreicht, von dem an sich Maschinen prinzipiell aus eigener
> Kraft weiterentwickeln und verbessern können. Und die Grenzen sind da
> völlig offen

Überzeugt mich nicht. Ich wies ja bereits darauf hin, dass, sollte
ein "Nachbau" eines Menschen durch Menschen möglich sein (ich rede
nicht vom Klonen!), eben keine Maschine, sondern ein Mensch auf
anderem Wege als bisher produziert worden wäre.

Insgesamt also vorwiegend: Nein!

> Grüße,
> d. d.

Grüße
archenoe

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