Ein Armutszeugnis für Deutschland

in beiderlei Sichtweisen. Ich las vor Tagen einen Bericht (weiss leider nicht mehr wo), bei dem der Autor schrieb, dass Deutschland bei der Ukraine in der Schuld steht, da diese im grossen Teil durch den Deutschen Vernichtungskrieg am meisten litt. Das stimmt, dem ist nichts entgegen zusetzen. Aber wir haben auch deswegen die Moralische Verpflichtung uns mehr und gewaltiger bei den Vermittlungen zu einem Waffenstillstand einsetzen müssen. Dies wurde jedoch durch die recht "Atlantikbrücke" und deren Regierungsmitglieder vehement unterbunden. Das sollte eigentlich Deutschlands grösster Antrieb sein: Butterbrot und Peitsche. Putin und oder her, auch er und sein eventueller Nachfolger, werden früher oder später mit uns reden müssen. Es wird nie zu einem Wechsel, wie es Christoph Wanner es in einigen Berichten ansprach, mit einer westlich orientierten Regierung kommen. Nicht missverstehen, ich halte von Wanner sehr viel. Da aber die gesamte russische Opposition entweder in einem sibirischen Gulag sitzt oder sich im Ausland befindet und von dem "Propagandaverblendetem" Normalrussen als Landesverräter gesehen wird, ist es unwahrscheinlich, dass so etwas eintritt.
Das Putin in seinem Landhunger und seinen Kolonialphantasien ein Ende gesetzt werden muss, ist logisch. Sicher laufen auch Geheimverhandlungen zwischen dem Westen und Moskau - aber, sind sie tragbar? Umsetzbar? Ausführbar? Dennoch sollte Deutschland offensiver mit Friedensverhandlungen glänzen. Das dann noch der deutsche Aussenminister (weiblich) ausgerechnet im EU Parlament eine "Quasi Kriegserklärung" für die ganze EU gegen Russland abgibt... das hat mir nicht nur die Sprache und Fassung verschlagen, da fährst Du Dir an den Kopf und fragst Dich: "Welche Instruktionen gab es aus Washington?" Wir können auch von Glück reden, dass Putin sich nicht zur Annahme der Kriegserklärung hinreissen liess. Wäre dies einem Klaus Kinkel oder Hans-Dietrich Genscher oder Joschka Fischer (die Grüne Basis hätte ihn damals fast gelyncht - der Farbbeutel) oder einem Frank Walter Steinmeier passiert, wäre die Opposition ausgerastet und hätte entsprechende Statisfaktion verlangt. Hier passiert nichts. Die Presse liess es bei einer kleinen Mitteilung, einige Tage später.
Unsere Historische Aufgabe in der Welt ist es für Frieden zu kämpfen, allerdings lassen wir Menschen kämpfen (meinen Hut ab vor der Leistung der Ukrainer!!!) statt uns parallel mit Verhandlungen zu beschäftigen. Und das ist das grösste Armutszeugnis, was sich Deutschland in diesem Krieg leistet. Ein anderer Vorteil ist, dass endlich eingesehen wird, dass die Bundeswehr am Arsch ist, fast wie die Wehrmacht 1945. Wenn man bedenkt, dass die Bw eine der schlagkräftigsten Armeen Europas, in der Zeit von 1970-1993, war... China kocht in dieser Situation auch sein eigenes Süppchen: ihm liegt es dran, den Konflikt so lange wie möglich am Laufen zu halten, denn damit sind die Amis in Europa gebunden und man mehr Handlungsspielraum im Pazifik. Auch die günstigen Energieimporte sind für China positiv. Wer weiss, wieviel Ölfertigprodukte (Diesel, Schmierstoffe, Kerosin, Benzin u.a.) in das Ausland veredelt verkauft werden?
Keine Frage, wir müssen die Ukraine unterstützen AUCH mit Friedensverhandlungen und Friedensbemühungen.