Wäre die Nato ein Hund, dann hätte man sich sicher beim Nachbarn dafür entschuldigt, dass er immer dort diesem ans Hosenbein pieselt. Vielmehr hätte man noch hinzugefügt: er meint es nicht böse, eigentlich wäre er ganz lieb und er markiert nur sein Revier. Das wäre typisch für diese Rasse. Der Nachbar hätte vermutlich einmal wohlwollend die Entschuldigung angenommen. Im weiteren Verlauf zeigte der Nato-Hund aber keinen Respekt mehr, breitete sich immer weiter ostwärts des nicht mehr vorhandenen Zaunes aus und liebkoste die Hosenbeine des Nachbarn wo er sie sah. Dem reichte es irgendwann und er entschloss sich wieder eine hundesichere Grenzanlage zu errichten. Das Beet, das der Nikita, der Vorgänger des Nachbarn, einmal großzügig dem Vorgänger des Hundebesitzers kostenfrei zur Verfügung gestellt hatte, wurde wieder hinter die Abgrenzung hineingenommen, weil auch die Beissattaken und das Reviergehabe dort immer sehr heftig waren. Einige Nachbarn schrien aber auf: der arme Hund, der ist ja sonst so lieb. Die meisten aber sagten: die Situation wurde unerträglich, Warnungen wurden ignoriert und jetzt musste etwas geschehen. Nun wo der Nato-Hund dem einen Nachbarn nicht mehr ans Hosenbein kann, muss er sich umorientieren. Er hat auch schon einen gefunden, den westlichen Nachbarn aus der Lessing und Schillerstraße. Bereits der Erstbesitzer des Nato-Hundes, der hieß damals Hasting Ismay und war Generalsekretär, hatte ähnliche Präferenzen gehabt und das Unterdrücken der Leute aus der Schillerstraße in die Welpen-Erziehung aufgenommen. Jetzt geht der Hund aber nicht mehr an Hosenbeine, sondern an Leitungen aller Art. Aber ihr müsst wissen: eigentlich ist er ganz lieb.