Als Hobbykoch interessiert mich politisches Futter einfach!
Ich will nur nicht Gefahr laufen meine Gäste all zu sehr zu radikalisieren - nachher läuft das aus dem Ruder...
Meine Gäste sind ziemlich tolerant, zum Glück. Mein Enkelsohn war z.B. total auf Vegetarier aus. Seitdem er einige Male beim Sachsenforst Praktikum gemacht hat, will er eine Ausbildung zum Forstwirt angehen und später eventuell ein Studium hinterschieben. Nun hat er die Jägerei für sich entdeckt und da mein Bruder und mein Kumpel Jäger sind, isst er seit neuem auch Wild.
Ich hab mir letzte Woche ein komplettes Wildschwein vom Forst abgekauft (4,- Euro/kg am Stück und mit Decke), welches mein Kumpel erlegt hatte. Das Teil hatte 100 kg Lebendgewicht. Selbst aus der Decke geschlagen und dann zerwirkt, das Fleisch je nach Verwendungszweck (Bratenfleisch, Kochfleisch) portioniert und in Folie eingeschweisst - liegt alles schon im Gefrierschrank. Dann aus den ganzen Abschnitten und sonstigen nicht weiter verwendbaren Teilen 150 Knacker (eine Art Rohpolnische) hergestellt, mit meinem Sohn und Neffen durchgewolft, gewürzt, eingedarmt und jetzt hängen diese schon den zweiten Tag in meinem Räucherofen. Die ganzen ausgelösten Knochen ausgekocht, Restfleisch abgelöst und die Brühe in Gläsern eingekocht. Speck und Schinkenteile (Nuss etc.) liegen zusammen mit dem Speck im Pökelfass und harren dort ihrer Auferstehung zum Abmarsch in den Räucherofen. Meine Mutter hat aus dem kompletten Schweinekopf und Füssen Sülze gemacht, alles eingekocht.
Einen Lachsstrang habe ich zu Schnitzeln aufgeteilt und den zweiten hab ich zum Trockenpökeln aufgehängt. Der muss in meinem Keller natürlich fermentieren und nachreifen.
Eine ganze Woche in Abständen daran herumgetan, die ganze Wascherei noch nebenbei - ist schon eine Menge Arbeit.
Aber wir sind damit vorläufig versorgt.