Gut möglich, dass in sozialen Medien die Reaktionen noch schärfer ausfielen; jedenfalls waren es die Reaktionen und nicht der veraltete Werbeeinwurf zur französischen Lebenskunst des kommunistischen Kandidaten, die die Gesellschaftsanalyse von Le Monde beschäftigte. Dort verwies der Journalist und Essayist Jean-Laurent Cassely auf Brüche in der Gesellschaft, die sich der Kulturkampf der Rechten zunutze mache.
Das Steak mit Pommes frites sei jetzt Sache der Rechte, lautet Casselys Beobachtung. Und das habe mit einer Ausrichtung der Linken an einem progressiven Lebensstil zu tun, der den Rechten dabei helfe, Anhänger zu rekrutieren.
Warum ist es ein "Kulturkampf der Rechten", wenn Linke Fleischkonsum ächten? Wo ist denn da die Logik? Der Kulturkampf geht doch wohl von denjenigen aus, die Etabliertes ändern wollen, und nicht etwa von denjenigen, die am Status quo festhalten.
Ja, es gibt tatsächlich einen Kulturkampf, aber es handelt sich um einen Kulturkampf der postmodernen Linken, und es wäre schön, wenn sich die postmoderne Linke zumindest mal zu dem Kulturkampf bekennen würde, den sie gegen den Rest der Gesellschaft führt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.01.2022 22:29).