Pfefferkörnchen (1) schrieb am 25.10.2015 15:38:
schmerzhaft, aber notwendig
Nichts als neoliberales 'Alternativlos-Gelaber' was schon in unserem Lande viele Köpfe verwirrt hat.
Schmerzhaft war dieser Putsch nun wirklich! Und blutig allemal.
Rassistisch, nationalistisch und faschistisch auch. - Kein Zeifel darüber.
Mit den Reformen meinte ich nicht den Maidan, sondern die Gaspreise und Umstrukturierung der Produktions-Verhältnisse in Ukraine.
Wo hast du in meinem Posting etwas über Maiden gesehen??
Durch Subventionen verlor der Staat jährlich Milliarden und musste an anderen Stellen sparen, neue Schulden aufnehmen.
Und auch so war/ist das "Wirtschaftssystem" in Ukraine nicht besonders effektiv, ein Überbleibsel der sowjetischen Planwirtschaft, vermischt mit modernerer Vetternwirtschaft.
Die Unternehmer des Landes konnten diese Situation nicht mehr ertragen, eine Revolution war unumgänglich.
Aber notwenig hatten in eigentlich nur die Sturmtruppen des Kapitals und der NATO, rechte Hooligans, Banderisten sowie neo- und altfaschistische Trachtengruppen, einheimische Oligarchen und deren Straßenschläger. Und all ihre Einflüsterer und Anstifter aus dem Westen.
Auf der Strecke blieben dabei - Neben allen anderen Opfern. - die wirklichen Anliegen eines sehr viel früheren Maidans.
"Sturmtruppen des Kapitals", so-so.
Der Begriff ist eigentlich eines Linksautonomen/ Kommunisten würdig.
Rund eine Million Ukrainer ist vor fast 2 Jahren auf den Maidan gegangen, um gegen die mafiöse Diebesbande von Janukowitsch zu protestieren.
Die hatten es halt notwendig, "weiter so" ging es nicht mehr.
Da war der ganze Spektrum an Bevölkerung beteiligt. Sicherlich haben die meisten nicht mit einem sofortigen Sturz von Janukowitsch gerechnet, aber vorezeitige Neuwahlen war das Mindeste, was gefordert wurde.
Und die Maidan-Bewegung ist noch nicht zu Ende, es ist halt ein längerer Prozess. Wenn jetzige Regierung in nächstem Jahr keine sichtbaren Verbesserungen bei Korruptionsbekämpfung präsentiert, wird es vermutlich einen weiteren Maidan-Umsturz geben. Die Leute in Ukraine sind jetzt aufgewacht, haben das traurige Ergebnis der "Orangenen-Revolution" in 2000-er vor den Augen und lassen nicht mehr locker.