Pfefferkörnchen (1) schrieb am 25.10.2015 22:29:
Ansonsten finde ich Deine Rassentheorie ziemlich einseitig und unhistorisch. Woher nimmst Du nur Deine Erkenntnisse, um zwischen ‚echten Ukrainern‘ und ‚ethnischen Russen‘ zu unterscheiden?!
Wie arrogant! Wie deutsch!
Ich bin nur bedingt deutsch, eigentlich ein "Russlandsdeutscher", meine Frau ist ethnische Ukrainerin.
Wieso haben sich die Leute in Donbass so aufgeregt, als eine Möglichkeit zum Verbot russischer Sprache damals geäußert wurde?!
Wenn sie "Ukrainer" sind, sollte es doch keine Katastrofe für sie sein.
Das ist genau das Problem, was die Ost-Ukrainer mit den Bandera-Putschisten (und Leuten wir Dir) haben: Es wird ihnen abgesprochen, Ukrainer zu sein. – Und zwar mit Terror, Kriegsrecht und Bomben! - Klar, daß sie sich dagegen verwahren.
Eine Diskussion um den Holodomor (In diesen und anderen Foren ausreichend diskutiert.) überlassen wir doch lieber Historikern.
Und was ist mit "Neurussland" - "Novorossiya" ??!!
Viele Leute in Donbass haben in erster Jahreshälfte 2014 vom Beispiel Krim angesteckt, wollten ebenfalls eigene "Republik Novorossiya" Gründen, in ganzem Südosten der Ukraine (!) und sie unter prorussische Marionettenregierung stellen. Das hat zum Glück nur bedingt funktioniert.
Und Holodomor hat dazu direkte Beziehung: ohne den würde es in Donbass kaum eine Separatismus-Bewegung geben.
Ich nehme mal an, Du bist kein Historiker. Denn die Schlüsse, die Du aus Deinem ‚Argument' ziehst („Krebstumor, prorussisch, kriminell, mafiös“) lassen keinesfalls darauf schließen.
Ich kommuniziere mit Ukrainern in sozialen Netzwerken und die finden für Separatisten in Donbass viel schärfere Bezeichnungen. Meine Bezeichnungen sind vergleichsweise milde.
Zurück zum eigentlichen Thema:
Die Putsch-Ukraine beweist sich durch diese Wahlen einmal mehr als gescheiterter Staat oder ‚failed state‘. - Aber was soll auch Anderes dabei herauskommen, wenn vereinbarte Neuwahlen von einem Straßenmob wegeputscht werden, um die Riege alter Oligarchen gegen neue (alte) Oligarchen auszutauschen. - Interessant: Alle heutigen Oligarchen und Machthaber waren in Vorputsch-Zeiten auch schon in Ämtern und Würden. Das gilt für Poroschenko, Jazenjuk und Timoschnko.
"Putsch-Ukraine" ...
Große Mehrheit der Ukrainer hatte im Endergebnis nichts dagegen, dass Janukowitsch mit Gewalt verjagt wurde.
Anders würde es wahrscheinlich nicht gehen, weil Wahlen in Janukowitsch-Ukraine, wie in Russland, durchweg falsifiziert wurden.
Bei eventuellen Neuwahlen würde Janukowitsch oder sein Gleichgesinnter durch Wahlfälschung wieder siegen, und Tschüss Reformen!!!
Wocher sollen ehrliche, einflussreiche und erfahrene Politiker in Ukraine kommen ??
Wachsen die auf den Bäumen??
Im Vergleich zu Timoschenko sind Jazenjuk und Poroschenko akzeptable Politiker. Man kann in politik einfach nicht völlig ehrlich sein, so ist es in diesem Beruf.
"Failed staate", das ist eine Parole russischer Propaganda.
Was dort genau abläuft, weiß man kaum.
Ich kommuniziere mit Ukrainern und Russen, lese und schaue ukrainische und russische Nachrichten auf Russisch und Ukrainisch.
Das Land hat große Perspektiven. In einigen Jahren wird sich die Lage in Russland und Ukraine tauschen, Russland wird Pleite gehen, Ukraine wird gedeihen.
Auch wenn das in Deine überaus ideologisierten und zweidimensionalen Feindbild-Strukturen aus ‚Gut und Böse‘ - ‚Ost und West‘ und ‚Kommunist und großer Mist‘ nur sehr schwer hineinpassen mag.
Is eben so.
Ist es bei Dir anders?
Für Dich sind doch Ukrainer, die ihr Land gegen russischen "hybriden Krieg" verteidigen, "Faschisten".
Hör bitte auf, russischer Propaganda-Maschine zu glauben. Erstaunlich, wie Moskau das Denken in Deutschland beeinflusst.