in der Herde des Herrn Moegling wurde bisher weitestgehend übersehen.
Bertelsmann, die von ihm postulierte Medienvielfalt und manch anderes wurden schon genannt.
Was er so über die UNO schreibt nicht.
Große Hoffnungen wurden 1945 in die Gründung der Vereinten Nationen gesetzt, die dieses Jahr ihr 75-Gründungsjubiläum feiern. Manche Hoffnungen auf eine an den Menschenrechten orientierte Friedensarbeit, an den Klimaschutz und zur Beseitigung des Welthungers konnten in Ansätzen eingelöst werden.
Ich bin wahrscheinlich nur zu doof, um diese Ansatzlösungen zu sehen.
Und dass eine "Demokratisierung" der UNO nach dem moeglingschen Duktus die Welt weiterbringt, wage ich auch zu bezweifeln.
Also, die Vertreter werden nicht gewählt, sondern von den Regierungen entsandt.
OK, dann lasst uns unseren UN-Hanswurst (ich habe keine Ahnung, wer da gerade für Deutschland nichts tut) wählen.
Und dann?
Ach ja, noch eben das Veto abschaffen und schön demokratisch abstimmen - mit Staaten wie, The Republic of Palau, Antigua and Barbuda, Bahamas.
Notfalls würden die USA sich in 50 Einzelstaaten auflösen, um die Mehrheit zu bekommen - den dortigen Nationalstaat braucht das Kapital schon lange nicht mehr und militärisch geht es auch so. Schafft Washington ja mit Europa auch ganz gut.
Ohne das Veto-System wäre die UN noch nutzloser als sie es im Augenblick ist.
Aber ganz so demokratisch meint er es ja anscheinend nicht, weil, ...Dort befinden sich sogar Vertreter von Diktaturen und autokratischen Regimes...
Da ist natürlich an Demokratie natürlich nicht zu denken!11!
Am Ende kommen da nämlich schlimme Sachen raus, so was wie die United Nations General Assembly Resolution 3379.
Die Gott sei Dank 1991 wieder kassiert wurde!
Im Augenblick stört er sich an Trump und dessen Patriotismusgeschwafel - nicht ganz zu Unrecht.
Hier wiederholt er seine bereits zuvor vor den UN vorgebrachte provokative Aussage, dass die Zukunft nicht dem Weltbürgertum, sondern den nationalstaatlichen Patrioten gehöre.
Aber daraus gleich zu schließen, das Globalisierung (des Kapitals) ein "Weltbürgertum" hervorbringe, geht dann auch nur mit Hilfe der Bertelsmann-Stiftung und seinem BTI.
Die neue UN würde dann vermutlich so aussehen:
<postillion="on">
1. Stimmberechtigt sind nur Staaten, die der BTI als demokratisch einstuft. Die Definition von Demokratie wird durch die "Wahren Demokratien" vorgenommen. Eine Wahre Demokratie muss über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren einen Index von zweihundervierundtrölfzig Bertels nachweisen können.
2. Jede national gewählte Regierung muss vom noch einzurichtenden UN-Bertelsmann-Demokratie-Gremium bestätigt werden. Bei Negativbescheid geht das Stimmrecht verloren. Der betroffene Staat gilt bis zur vollständigen Wiederherstellung der demokratischen Ordnung als undemokratisch.
3. Um den Zustand der Weltdemokratie zu erreichen, dürfen die stimmberechtigten Nationen undemokratische Staaten sanktionieren, bis auch dort die Demokratie eingekehrt ist.
4. Militärische Gewalt ist das äußerste Mittel und darf nur eingesetzt werden, wenn die übrigen Sanktionen nicht zu einer Demokratisierung führen.
<postillion="off">
(BTI & Bertelsmann stehen hier stellvertretend für vergleichbare Institutionen)
Manchmal habe ich das Gefühl, arrivierte Geisteswissenschaftler (im weitesten Sinne) träumen von einer neuen Aristokratie.
Mir und Meinesgleichen geht es gut und der Rest hat sich halt nicht genug angestrengt.
Schönen Sonntag noch
Molten