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  • victa

802 Beiträge seit 05.03.2017

Re: Den Schweizern geht es gut

HS1982 schrieb am 15.10.2023 17:38:

So wie Sie es schreiben wäre die Nationalität (oder die Mentalität der Bevölkerung) ein allein für sich stehendes Kriterium ob ein System passt oder nicht. Dabei spielen doch vor allem wirtschaftliche, technologische, geografische, klimatologische und zu guter Letzt (aber nicht nur und nicht an erster Stelle) historisch gewachsene Umstände eine Rolle.

Das ist so nicht korrekt... und wäre auch ziemlich rassistisch. Du hast natürlich recht, es spielen viele Faktoren eine Rolle. Das Ändert aber am Ergebnis nichts.

In Afghanistan war man übrigens auch schon mal weiter - wie in vielen anderen Ländern unter sowjetischem Einfluss.

Wann soll das gewesen sein?! Und welche anderen Länder meinst Du da im Bezug auf die SU?

Wann (in Afghanistan): Vor der Intervention der SU, welche die USA bekanntermaßen erfolgreich mit Hilfe aufgerüsteter islamistischer Fundamentalisten aus dem arabischen Raum abgewendet haben. Man kann nicht mit Sicherheit sagen wie Afghanistan heute aussähe, hätte sich die SU gegen die dschihadistischen Söldner durchgesetzt oder gar nicht erst interveniert. Aber schlimmer als das das was die zu ihrer Zeit als "Supermächte" auftretenden Blöcke da hinterlassen haben kann es eigentlich nicht sein.
Welche Länder sonst:
Einige Länder in Vorderasien (insbesondere Iran, Irak, Syrien, Ägypten und Top-Aktuell Israel und Palästina) sowie
Nord- und Westafrikas und Lateinamerikas. Auch in Europa entwickeln sich nach dem Zusammenbruch der SU viele Länder massiv zurück. Es geht alles weiter in Richtung Oligarchie, Nationalismus, religiöser Fundamentalismus, Imperialismus, Barbarei und Faschismus - und das nicht einmal nur im ehemals unmittelbaren Einflussbereich der SU. Es gibt zwar zum Glück auch im Bürgertum immer noch Kräfte, die diesem Wahnsinn entgegenstellen, aber auch die laufen Gefahr am noch immer ungelösten aber grundlegenden Interessenkonflikt zwischen Arbeit und Kapital zu scheitern.

Demokratie ist auch nichts von Gott gegebenes oder ererbtes. Die meisten Demokratien blicken auf eine sehr blutige, und sogar blutrünstige Entstehungsgeschichte zurück. Und Demokratie ist auch nicht gottgegeben. Sie kann sowohl von äußeren wie von inneren Kräften zerstört werden - mal ganz offen und mal unter falschen Vorwänden. Ist alles schon mal passiert, das sollte man gerade als Deutscher wissen.

Stimmt, Demokratie muss erkämpft werden... und immer aufs neue verteidigt. Aber das müssen die Menschen halt auch wollen, aufzwingen kann man sie ganz offensichtlich nicht.

Etwas was man erkämpfen und verteidigen muss, wird in der Konsequenz für seine Gegner immer etwas "aufgezwungenes" sein. Auch in Deutschland wurde die Demokratie vielen "aufgezwungen". Damit meine ich natürlich die Befreiung vom Nazi-Regime (in und hinter dem einfach zu viele standen) und nicht die Wende, wo offenbar auch zu viele nur die glänzenden Schaufenster des Kapitalismus sehen wollten, nicht aber die Probleme wie Globalisierung, Ausbeutung von Mensch und Umwelt sowie Krieg usw.

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