doctorknow schrieb am 10.01.2019 06:43:
Jeder Unternehmer, der ein neues Unternehmen gründet, ein neues Produkt auf den Markt bringt, ein Patent anmeldet oder kauft, jeder Firma, die nach neuen Produkten, Medikamenten oder anderen Innovationen forscht, muss zuerst einmal (viel) Kapital, Arbeitszeit und Energie investieren, bevor (eventuell Jahre oder sogar Jahrzehnte später) ein Gewinn erzielt werden kann.
Wenn es keine Menschen gibt die bereit sind Risiken einzugehen, dann gibt es auch keine Weiterentwicklung, keine Innovation und kein Wirtschaftswachstum, also keinen Fortschritt.
Wir sollten froh sein, dass es Menschen gibt, die Unternehmen gründen.
Denn nur dort werden Werte und produktive Arbeitsplätze geschaffen.Aber es passt gut zur Linkslastigkeit von TP, dass man im Unternehmertum nur Nachteile sieht.
Das hat damit nichts zu tun. Ihre Bewertung des Unternehmertums ist Ihrer rosa Brille geschuldet. Das ist ein Mythos, der von der Wirklichkeit schon lange nicht mehr eingelöst wird.
Wirklich niemand hat etwas gegen die innovativen Mittelständler, im Gegenteil - es ist erklärte linke Politik, diese zu stärken. Es ist das Problem der innovativen Mittelständler, dass die bundesdeutsche Lobbypolitik ihnen seit 30 Jahren den A*sch aufreisst, um es der Finanzwirtschaft und den Konzernen recht zu machen.
Und die betreiben in der Regel keine gesellschaftlich wertvollen Geschäftsmodelle mehr, sondern beuten ihre Monopole aus und sichern mit ihren gigantischen Gewinnen ihre Macht weiter ab. Und sie nehmen die Mittelständler in Geiselhaft, die mehrheitlich nicht verstehen, wie sie missbraucht werden.
Die Raubzüge heißen Toll Collect oder generell ÖPP, Riester-Rente, die Energiewirtschaft lässt sich seit 20 Jahren bedienen oder auch Privatisierung des Gesundheitssystems.
Das gegenwärtige Steuersystem und die Aufstellung der Finanzämter etwa lässt scheunentorgroße Löcher für die globale Konzerne, aber nur wenig Spielraum für lokale Unternehmen. Die Konzerne tun aber so, als wäre die Beschränkung ihrer Steuergestaltung eine Attacke auf den Mittelstand - was eine glatte Lüge ist.
Diese Form von Wirtschaft und Machtmissbrauch zu brechen, muss erklärte linke Politik sein.
Das ist im Übrigen auch durchaus eine konsensfähige Position in der Riege der internationalen Wirtschaftswissenschaftler - das wird nur ein Deutschland kaum wahrgenommen, weil es sich die Mittelschicht in der deutschen Großartigkeit so bequem gemacht hat...
Sie sind verliebt in die BRD der 70er und frühen 80er... als sozial-liberale Politik betrieben wurde. Aber die wird nie wieder kommen...