Meine Damen und Herren, was uns hier präsentiert wird, ist ein bedrückendes Schauspiel des globalen Schachspiels, dessen Tragik in der Absurdität der Gegensätze liegt.
Auf der einen Seite beobachten wir, wie China sich die afrikanischen Länder einlädt, ihnen akademische Türen öffnet, während auf der anderen Seite die sogenannte Wertegesellschaft des Westens steht, die von einer moralischen Überlegenheit getrieben wird.
Hier, meine Damen und Herren, wird von M'butu verlangt, sich devot zu verbeugen, während eine Feministin ihm gönnerhaft auf die Schulter klopft und ihm erklärt, dass er selbstverständlich nicht im Westen studieren darf, jedoch auf keinen Fall nach China gehen sollte. Denn, meine Damen und Herren, China, das sind ja die „Bösen“, international geächtet.
Und was bleibt M'butu in dieser grotesken Farce? Es ist offenbar besser, dass er in seinem Dorf sitzt, in der Wildnis, geduldig auf einen Ausbildungsplatz als Jäger und Sammler wartet, halbnackt durch die Gegend streift, nur um sich in zehn Jahren von Deutschland vorschreiben zu lassen, wie er als „dreckiges Patriarchat“ zu sterben hat und wie sein Land zu regieren ist.
Man kann es ihm kaum verübeln, dass er seine Siebensachen packt und sagt: „Wenn ich schon nicht in Europa studieren darf, dann doch bitte anderswo!“ Es geht ihm nicht darum, eine prestigeträchtige Universität zu beeindrucken, sondern schlicht darum, überhaupt eine Möglichkeit zu finden, einen Fuß in die Tür zu bekommen.
Es gab einmal eine Zeit, da hatte Deutschland noch den Anspruch, in die dritte Liga der Universitäten zu ziehen und sagte: „Komm, vergiss den Genderkurs, der bringt nichts. Mach lieber einen Kurs in internationalen Beziehungen, da haben wir bereits Studenten.“
Das war der Grundgedanke von Erasmus, meine Damen und Herren! Man lud die Menschen ein, um hier zu studieren, in der Hoffnung, dass es funktionierte. Da wusste man, wenn der 18 jährige aus Erasmus erst mal erwachsen wird, dann hat er immer noch gute Erinnerungen an seine Zeit in Deutschland. Hearts and Minds, wenn man so will.
Doch was sehen wir heute? Anstatt dies als das Armutszeugnis zu begreifen, das es ist, als radikalen Ausverkauf der Ideen des Westens, hält man sich dennoch für moralisch überlegen.
Und dann stelle ich mir M'butu vor, wie er auf der Bank vor dem Haus sitzt, den Brief aus Peking in den Händen. Seine Eltern, die längst begriffen haben, dass ihrem Sohn diese Möglichkeit geboten wird, sind voller Stolz. Peking, meine Damen und Herren! Das ist keine Kleinigkeit, das ist eine Reise. Aber wenn er dort studiert, wird er es besser haben als sie je zuvor.Und wenn Europa wirklich etwas dagegen hätte, dann würde man ihm hier einen Studienplatz anbieten. Doch das, meine Damen und Herren, ist die bittere Realität.
Wir haben vergessen, wie Diplomatie geht. Wir glauben, wir können die diskussion einfach abbrechen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.08.2024 09:45).