Zitate aus zehn Jahren.
»Nach dem Untergang des Warschauer Pakt konnten wir einige Jahrzehnte westlicher Hegemonie beobachten. Das hat in Jugoslawien ganz gut geklappt. Irak und Afghanistan werden allerdings weithin als Niederlagen gewertet. Trotz der militärischen Übermacht waren bzw. sind sie nicht in der Lage, die Politik der Länder zu kontrollieren.
Die Idee einer multipolaren Weltordnung erinnert mich etwas an das Non-Aligned-Movement, und wird zur Zeit von den BRICS-Ländern unterstützt. Letztlich geht es darum, ob die Länder einer Region bei der Behandlung ihrer Probleme Washingtons Forderungen berücksichtigen müssen oder nicht.«
https://www.heise.de/forum/p-1688802/
»Im Gegensatz dazu ist den "Idealisten", die zur Zeit den Ton anzugeben scheinen, deutlich wichtiger, wie die Situation von den Menschen wahrgenommen wird, und wie sie darauf reagieren. Was in der Zeitung steht, im Fernsehen gesendet wird und die resultierende Einstellung der Bevölkerung. Realität zählt nur dann etwas, wenn sie nicht wegdiskutiert werden kann.
Den Realpolitikern ist nicht entgangen, dass diese Strategie nicht nur ungeeignet ist, die US-Hegemonie gegen die aufstrebende multipolare Weltordnung zu behaupten, sondern zusätzlich noch die Glaubwürdigkeit beschädigt, Verbündete verärgert und generelles Chaos verursacht.«
https://www.heise.de/forum/p-24894136/
»Meiner Meinung ist die Situation nur erklärbar vor dem Hintergrund der geopolitischen Veränderungen. Der Übergang von Hegemonie zu einer multipolaren Ordnung ist in vollem Gang und die USA versuchen, regionale Koalitionen möglichst nach ihren Vorstellungen zu schaffen.
Ein von Deutschland geführtes Europa um Russland in Schach zu halten, ein von den al-Sauds geführter Naher Osten um den Iran in Schach zu halten und ein von Japan geführtes Asien, um China einzudämmen.«
https://www.heise.de/forum/p-25196795/
»Der (unberechtigte) US-Anspruch auf globale Hegemonie und der (berechtigte) russische Anspruch auf Souveränität haben diese Entwicklung schon vor Jahren unausweichlich werden lassen. Die asymmetrische Ausgangslage hat Auswirkungen: Die USA müssen gewinnen – zumindest dem Anschein nach, während die Gegner "nur" nicht verlieren dürfen.[…]
Das bringt uns zurück zum Tit for Tat: Mit Russland als Gegner ein "Spiel" spielen zu wollen, dessen Ausgang wesentlich davon abhängt, wieviel eine Seite einstecken kann und dann trotzdem nochmals zurück schlägt, deutet auf einen Mangel an historischen Kenntnissen hin…«
https://www.heise.de/forum/p-29304203/
»Erstens weil die Wahrscheinlichkeit, dass jemand gewinnt viel kleiner ist, als dass es nur Verlierer gibt. Zweitens weil es ein ausgeprägt asymmetrisches Rennen wird und drittens weil die Ausgangslage der USA schlechter ist als die der Konkurrenz.
Der Grund für die Asymmetrien liegt im Bestreben der USA nach Full Spectrum Dominance – globaler Hegemonie. Russland und die übrigen "Widerspenstigen" verteidigen dagegen ihre eigene Souveränität.«
https://www.heise.de/forum/p-32134703/
»Meiner Meinung nach hilft es sehr wenig, den Konflikt entlang der Religionen zu beschreiben. Wichtigster Aspekt ist die Transformation von einer hegemonialen zu einer multipolaren Weltordnung. Eine kooperative Lösung wäre sicher das Beste für die Bevölkerung der Region – aber es würde zwangsläufig den Einfluss der USA begrenzen.«
https://www.heise.de/forum/p-35286892/
»Es scheint mir wichtig, solche Entwicklungen als Teil der grossen strategischen Veränderungen zu betrachten. Der Übergang von US-Hegemonie zur multipolaren Weltordnung ist realpolitisch betrachtet nicht mehr aufzuhalten. Die Unbekannte da scheint mir, wie viel Krieg nötig sein wird bis zur Einsicht.
Die zweite Entwicklung ist der unglaubliche Schaden an amerikanischer und europäischer "Soft Power" in quasi jeder Beziehung. Die Krisen in Libyen, Syrien, der Ukraine beispielsweise, wo man vor aller Augen internationales Recht bricht und Menschen leiden lässt, ohne irgend was erkennbares zu erreichen.«
https://www.heise.de/forum/p-37004484/
gruss. luky