Als hätten unsere Physiker und Kosmologen noch nie ein Feynman-Diagramm gesehen und noch nie irgendwas von Symmetrien - insbesondere von Materie und Antimaterie - gehört.
Die Vermutung, dass die Antimaterie in die andere Richtung unseres bekannten Zeitpfeils gewandert ist, drängt sich doch förmlich auf.
Nur wenn wir HEUTE davon ausgehen, dass ein in der Zeit vorwärts reisende Elektron genau dasselbe ist, wie ein in der Zeit rückwärts reisendes Positron, unsere Vorstellung von Kausalität verletzt, bedeutet das nicht, dass zum Zeitpunkt der Urknalls, bzw. sehr kurz danach ebenfalls die Kausalität verletzt würde. Schließlich wurde mit der Geburt der Zeit die Kausalität erst in Kraft gesetzt. Die Entstehung des Universums selbst ist letztendlich akausal.
Nur wird es eben eine Theorie bleiben, denn wir können nicht in der Zeit rückwärts reisen. Und schon gar nicht über den Urknall hinaus - wäre ja mal ein schönes Experiment, wenn das Universum kleiner wird, als ein theoretisches Raum-Zeit-Schiff.
Aber warum jetzt halt machen? Wenn man schon wegen der Antimaterie vom Nullpunkt aus einen Zeitpfeil in die andere Richtung zeichnet.... warum nicht mal aus anderen Gründen einen Zeitpfeil im rechten Winkel dazu? Geht man davon aus, dass die Zeit eindimensional bleibt, würde dieser Pfeil eine Ausdehung des Raumes in Nullzeit bedeuten. Etwas also, was der Inflation sehr nahe käme. Geht man davon aus, dass die Zeit zweidimensional wäre (was den meisten Physikern die Mundwinkel nach unten zieht), dann hätten wir eine explosionsartige Vermehrung von Realitäten. (Was uns noch immer erlauben würde, einen weiteren Pfeil in die Z-Achse zu zeichnen...)
Es bleibt also spannend.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (10.01.2019 04:34).