DJ Holzbank schrieb am 3. Dezember 2012 13:59
> blu_frisbee schrieb am 3. Dezember 2012 11:58
> > Die Begriffe sind das Resultat einer Abstraktionsleistung und ihrer
> > materiellen Repräsentation erstmal nachgängig. Ich warne vor
> > mechanistischer Marx-Interpretation. Vllt liegts auch an
> > Unzulänglichkeit der Sprache.
>
> Das Haus, in dem Sie leben, ist "materiell realisierter Begriff", das
> Auto, das Sie fahren, die Rechtsordnung mit ihren Institutionen, der
> Sie unterworfen sind etc. pp.
Was immer wir als materiell (die Ruhemassen?) oder stofflich nehmen,
ist eine Idee nur dann realisiert, wenn sie ein materielles
Äquivalent hat? Ist das nicht ein wenig zu hart zweigeteilt: Hier das
Ideale im Gehirn und dort das Reale im Stoff oder in der Materie -
was ganz genau das immer auch sein mag. Genau so entstehen wohl die
oben angesprochenen sehr mechanistischen Vorstellungen.
Klar, wir müssen die "Materie" ordnen, damit es uns gut geht - wir
brauchen Häuser, Verkehrsmittel, Apparate usw. These: Je mehr wir
lernen mit dem Atom zu spielen, es für uns rechnen zu lassen, desto
besser können wir uns Schritt für Schritt umbauen und die "Zwänge der
Materie" auflösen.
>
> "Das Kapital", Kapitel 5.1 "Der Arbeitsprozeß"
Hehe, mal so formuliert: Arbeit im heutigen Verständnis ist wohl eine
Erfindung der Protestanten - wie sich zeigt, eine sehr machtvolle, da
das Verdienen daran hängt. Hat eigentlich schon jemand die
potentiellen Deformationen des heutigen Arbeitsverständnisses auf
unsere Psychen untersucht? "Wer nicht arbeitet, soll nicht essen" -
war das nicht auch so ein urdeutscher Spruch?
Ist das Arbeit, wenn ich hier etwas schreibe?
Bob
> blu_frisbee schrieb am 3. Dezember 2012 11:58
> > Die Begriffe sind das Resultat einer Abstraktionsleistung und ihrer
> > materiellen Repräsentation erstmal nachgängig. Ich warne vor
> > mechanistischer Marx-Interpretation. Vllt liegts auch an
> > Unzulänglichkeit der Sprache.
>
> Das Haus, in dem Sie leben, ist "materiell realisierter Begriff", das
> Auto, das Sie fahren, die Rechtsordnung mit ihren Institutionen, der
> Sie unterworfen sind etc. pp.
Was immer wir als materiell (die Ruhemassen?) oder stofflich nehmen,
ist eine Idee nur dann realisiert, wenn sie ein materielles
Äquivalent hat? Ist das nicht ein wenig zu hart zweigeteilt: Hier das
Ideale im Gehirn und dort das Reale im Stoff oder in der Materie -
was ganz genau das immer auch sein mag. Genau so entstehen wohl die
oben angesprochenen sehr mechanistischen Vorstellungen.
Klar, wir müssen die "Materie" ordnen, damit es uns gut geht - wir
brauchen Häuser, Verkehrsmittel, Apparate usw. These: Je mehr wir
lernen mit dem Atom zu spielen, es für uns rechnen zu lassen, desto
besser können wir uns Schritt für Schritt umbauen und die "Zwänge der
Materie" auflösen.
>
> "Das Kapital", Kapitel 5.1 "Der Arbeitsprozeß"
Hehe, mal so formuliert: Arbeit im heutigen Verständnis ist wohl eine
Erfindung der Protestanten - wie sich zeigt, eine sehr machtvolle, da
das Verdienen daran hängt. Hat eigentlich schon jemand die
potentiellen Deformationen des heutigen Arbeitsverständnisses auf
unsere Psychen untersucht? "Wer nicht arbeitet, soll nicht essen" -
war das nicht auch so ein urdeutscher Spruch?
Ist das Arbeit, wenn ich hier etwas schreibe?
Bob