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  • 2017CP

mehr als 1000 Beiträge seit 19.12.2010

Re: Darwin und Dawkins ...

Ein paar paar Gedanken von mir zu den verschiedenen Finkenarten und
dem Überschuss, der im evolutionären Prozess offensichtlich erzeugt
wird. Das basiert natürlich nur auf unsystematisch Angelesenem, ich
bin also formal in keiner Weise qualifiziert.

Ich möchte zunächst die Frage stellen: Spielt die Evolution?  (Sie
ist nun zwar Subjekt, aber ein gefüllter Skizzenblock weist ja auch
auf eines hin.)
Zum Spiel gehört m.E. so etwas wie ein Erinnerungsvermögen. Könnte
der Evolutionsprozess eines haben, ohne dass wir hier in Idealismus
verfallen müssten? Ich denke es ginge. Anpassungsfähig ist ein
selektiertes Merkmal. Erinnerungsvermögen, an bereits durchlaufene
Anpassungsleistungen z.B. Warm-/Kaltperioden, steigert die
Anpassungsfähigkeit. Daher könnte Erinnerungsvermögen im Laufe der
Evolution entstanden sein. Anpassungsraten oberhalb gewürfelter
Genmutationsraten (die zudem haufenweise Schrott produzieren müssten)
wären hier ein starker Hinweis. Die gibt es, wie ich den
Wissenschaftseiten diverser Blätter entnehme, tatsächlich. Mit den
epigenetischen Schaltern hat das ganze eine materielle Basis.
Regelungstechnisch wären eine gewisse Dämpfung der Schaltvorgänge
ganz praktisch. Dämpfung erzielt man durch Masse. Daraus ergibt sich
in der Tendenz ein Selektionsvorteil von Gruppen von Individuen
optimaler Größe, gegenüber einzelnen Individuen oder nichtoptimalen
Gruppengrößen.

Noch ein Anlauf von einer anderen Seite:
Nie gibt es ein am besten angepasstes Individuum, denn die Umwelt ist
einer ständigen Veränderung unterworfen. Was heute perfekt angepasst
ist, kann morgen überlebensunfähig sein. Es ist eine irrationale
Vorstellung, dass sich das morgen perfekt Angepasste, aus dem heute
perfekt Angepassten ableiten müsste. Oder , noch weiter zugespitzt,
dass das heute zufällig Mutierte, bis gerade eben perfekt Angepasste,
nun, unter gerade geänderten Randbedingungen, wiederum bestangepasst
ist, oder, wenn sich die Umstände nicht geändert hätten, ein zum
Untergang verdammtes Individuum. Die Lösung für dieses Dilemma, ist
eine gewisse Varianz überlebensfähiger Individuen (Genom-Ebene). Die
Überlebensfähigkeit verschiedene Genome wird jeweils durch
epigenetische Konfiguration abgesichert. Geschaltet wird, ganz wie
bei Engels, durch die chemischen Stoffe der Nahrung, welche die
Zusammensetzung des Blutes verändern, aber auch durch vielfältig
andere Umwelltfaktoren. Und damit es gesittet bleibt, dämpft es die
jeweils in Interaktion stehende Gruppe mehr oder weniger ab. 

Die Evolution hat auf jede neue Frage, in dem Moment wo sie sich
stellt, mehrere Antworten parat. Einerseits, weil Varianten dieser
Frage in der Vergangenheit bereits gestellt wurden. Anderseits, weil
sie im beantworten neuer Fragen geübt ist. 

Für blu_frisbee bin ich nun vollends zum Esoteriker und Kreationisten
geworden. Aber so würd ein Ingenör halt Anpassungsfähigkeit
konstruieren.

Viele Grüße und danke für Ihre Anregung

2017cp

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