DJ Holzbank schrieb am 3. Dezember 2012 10:44
> 2017CP schrieb am 2. Dezember 2012 21:08
>
> > Oh, der Mensch ist also auch auf der molekularbiologischen Ebene das
> > Produkt seiner Umwelt. Bisher erschienen Sie mir als Vulgardarwinist
> > wie Marx (zu seiner Ehrenrettung, er wäre heute keiner mehr).
>
> Das halte ich für eine erstaunliche Fehlinterpretation.
> Denken Sie nur an den Marxschen Begriff der "zweiten Natur" für die
> gesellschaftliche Bestimmtheit des Menschen.
>
> Oder an so ziemlich _alle_ Feuerbachthesen, insbesondere aber die
> sechste.
> > http://www.mlwerke.de/me/me03/me03_533.htm
> Die Feuerbachthesen stellen gewissermaßen die "philosophischen"
> Grundannahmen, die Leitfragen zum gesamten, weiteren Marxschen
> Forschungsprogramm dar.
>
> "Darwinistisch" ist allenfalls die Gesellschaft, deren Erfassung er
> sich widmet.
Bei Marx wirkt der Darwinismus auf der Ebene (des Kampfes)
verschiedener Gesellschafts-/ Produktionsverhälltnisse. Eine besser
an ihren!* Stand der Produktivkräfte angepasste Gesellschaft, wird
eine schlechter angepasste verdrängen. Mit diesem Rückgriff auf eine
quasi
darwinistische Argumentation sollte wohl der Revolutionsturbo
eingeschaltet werden.** Sie enthält implizit die Anerkennung der
Kampfes "Jeder gegen Jeden" in der Sphäre der Natur.
Der Vor-Mensch war aber schon ein gesellschaftliches und
kooperationsfähiges Wesen, als er noch ein Tier war. Das soziale
Potential dieses Vormenschen ist ein natürliches und in der Evolution
selektiertes Potential, welches schließlich menschliche Kultur und
menschliche Gesellschaftlichkeit, aus sich, zu entfalten vermochte.
Warum sollte hier, in einem
übertragenen Sinne, nicht auch gelten, "dass nichts im Überbau ist,
was in der Basis nicht schon angelegt ist."
* Hier handelt es sich jedoch nicht um eine äußere Umwelt, sondern um
ein aus ihr selbst Erstandenes.
**Natürlich ist meine Argumentation das selbe in grün.
Gruß 2017cp
> 2017CP schrieb am 2. Dezember 2012 21:08
>
> > Oh, der Mensch ist also auch auf der molekularbiologischen Ebene das
> > Produkt seiner Umwelt. Bisher erschienen Sie mir als Vulgardarwinist
> > wie Marx (zu seiner Ehrenrettung, er wäre heute keiner mehr).
>
> Das halte ich für eine erstaunliche Fehlinterpretation.
> Denken Sie nur an den Marxschen Begriff der "zweiten Natur" für die
> gesellschaftliche Bestimmtheit des Menschen.
>
> Oder an so ziemlich _alle_ Feuerbachthesen, insbesondere aber die
> sechste.
> > http://www.mlwerke.de/me/me03/me03_533.htm
> Die Feuerbachthesen stellen gewissermaßen die "philosophischen"
> Grundannahmen, die Leitfragen zum gesamten, weiteren Marxschen
> Forschungsprogramm dar.
>
> "Darwinistisch" ist allenfalls die Gesellschaft, deren Erfassung er
> sich widmet.
Bei Marx wirkt der Darwinismus auf der Ebene (des Kampfes)
verschiedener Gesellschafts-/ Produktionsverhälltnisse. Eine besser
an ihren!* Stand der Produktivkräfte angepasste Gesellschaft, wird
eine schlechter angepasste verdrängen. Mit diesem Rückgriff auf eine
quasi
darwinistische Argumentation sollte wohl der Revolutionsturbo
eingeschaltet werden.** Sie enthält implizit die Anerkennung der
Kampfes "Jeder gegen Jeden" in der Sphäre der Natur.
Der Vor-Mensch war aber schon ein gesellschaftliches und
kooperationsfähiges Wesen, als er noch ein Tier war. Das soziale
Potential dieses Vormenschen ist ein natürliches und in der Evolution
selektiertes Potential, welches schließlich menschliche Kultur und
menschliche Gesellschaftlichkeit, aus sich, zu entfalten vermochte.
Warum sollte hier, in einem
übertragenen Sinne, nicht auch gelten, "dass nichts im Überbau ist,
was in der Basis nicht schon angelegt ist."
* Hier handelt es sich jedoch nicht um eine äußere Umwelt, sondern um
ein aus ihr selbst Erstandenes.
**Natürlich ist meine Argumentation das selbe in grün.
Gruß 2017cp