OckhamOS schrieb am 11.03.2017 13:48:
schwachstromtechnik schrieb am 09.03.2017 13:52:
schtonie schrieb am 09.03.2017 13:25:
Das Erbrüten von nuklearwaffenfähigem Material?
Nein, Plutonium aus einem normalen Leistungsreaktor ist nicht waffenfähig.
Ist nicht ganz zutreffend.
Wie unterscheidet sich Pu aus einem normalen Leistungsreaktor von Pu aus einem schnellen Brüter?
Ausschließlich durch die Geschwindigkeit der Herstellung - langsam oder schnell, und die Isotopenverhältnisse.
Eben!
Nix weiter. Und das Isotopenverhältnis kann im Leistungsreaktor durch bestimmte Verfahrensschritte sogar noch für besonders gut waffenfähiges Material eingestellt werden.
Quelle? Oder meinst du den RBMK (s.u.)? Je länger die Brennstäbe im Reaktor verbleiben desto mehr Material aus Isotopen entsteht, die das Pu für Waffenzwecke unbrauchbar machen. D.h. um waffenfähiges Material zu erhalten, müssen die Brennstäbe nach relativ kurzer Zeit gewechselt werden. Der einzige Leistungsreaktor, bei dem das möglich ist, ist der RBMK (Tschernobyl) und auch dort ist nicht bekannt, ob das tatsächlich mal gemacht wurde. Bei normalen Leistungsreaktoren dauert der Wechsel der Brennelemente viel zu lange.
Beides Material muß isotopenanreichernd aufgearbeitet werden. Beides produziert dann gleich waffenfähiges Pu-Isotop.
Eben. Und diese Trennung ist jetzt und in absehbarer Zeit praktisch technisch nicht möglich.
Ist halt das gleiche Atom im Material.
https://de.wikipedia.org/wiki/Plutonium#Gewinnung_und_Darstellung
https://en.wikipedia.org/wiki/Plutonium#Nuclear_fissionUnd tatsächlich wurden die Weichen bei der Konzeption einer nuklearen Energiepolitik SEHR FRÜH zugunsten eines ganz bestimmten Nebengleises gestellt, das zu waffenfähigem Material führen musste.
Das ist richtig, ganz am Anfang dachte man noch, man findet einen Weg zur effektiven Isotopen-Trennung. Diese Hoffnung hat sich aber nicht erfüllt. Daher spielt die Gewinnung von waffenfähigen Pu heute beim Bau von Leistungsreaktoren keine Rolle mehr.