Zaradin schrieb am 09.03.2017 17:30:
so wie ich die Zusammenhänge verstanden habe ...
Du kannst dich beruhigen, du hast die Zusammenhänge schlicht überhaupt nicht verstanden.
Falls also ein strahlendes Teil im Körper etwa mit Calcium verwechselt und z.B. in Rückenmarknähe vom Organismus verbaut wird, kann eine relativ geringe Strahlenenergie katastrophale Auswirkungen haben.
Ich habe selten soviel Unwissen in so wenigen Worten formuliert gesehen.
Beginnen wir mit dem Begriff "Isotop" (https://de.wikipedia.org/wiki/Isotop).
Jedes, absolut jedes chemische Element hat instabile, d.h. radioaktive, Isotope. Reichlich viele dieser Isotope kommen natürlich vor. Z.B. Kohlenstoff-14, Kalium-40 oder Calcium-48. Wir nehmen ganz unvermeidlich diese radioaktiven Isotope mit der Nahrung (https://en.wikipedia.org/wiki/Banana_equivalent_dose) und sogar der Atemluft auf und unser Körper behandelt sie wie ganz normale Atome, was sie chemisch betrachtet auch sind. Das bedeutet, dass in deinem Körper ständig radioaktiver Zerfall stattfindet. In deinem Rückenmark, deinen Keimdrüsen, deinem Gehirn und jedem anderen Organ auch. Dabei wandelt sich z.B. ein Kalium-40-Atom durch Beta-Zerfall in ein Argon und ein Wasserstoff-Atom um.
Das gesamte Leben auf diesem Planeten ist mit dieser „relativ geringen“ Strahlendosis entstanden und hat Reparatur-Mechanismen entwickelt, die mühelos mit dem Problem fertig werden, dass da alle dann-und-wann plötzlich Argon ist wo gerade noch Kalium war oder Titan ist, wo gerade noch Calcium war. Und wenn beim ganz normalen radioaktiven Zerfall gelegentlich mal ein energiereiches Photon (aka ein Gamma-Quant) entsteht, dann mach das gar nichts. So ein einzelnes Photon kann max. eine chemische Bindung zerstören. Damit kommen unsere Zellen mühelos zurecht. Die wichtigen Verbindungen in DNA und RNA sind redundant, d.h. können aus den verbliebenen chemischen Bindungen rekonstruiert werden und dass ein einfaches Molekül zerstört wird, passiert sowie ständig.
Auch die "bösen" radioaktiven Elemente Polonium und Plutonium sind nicht wegen ihrer Radioaktivität "böse", sondern sie sind schlicht chemisch giftig wie das (meist) nicht-radioaktive Quecksilber auch.
Gefährlich wird es, wenn die Makromoleküle DNA und RNA so geschädigt werden, dass sie eben nicht mehr rekonstruiert werden können oder wenn Zellwände so geschädigt werden, dass die aufplatzen. Dazu bedarf es aber vieler Schäden auf engem Raum während eines kurzen Zeitraums, so dass die Reparaturmechanismen überfordert sind. Wenn viele Schäden auf engem Raum innerhalb kurzer Zeit durch Radioaktivität verursacht werden sollen, dann braucht es viele Zerfallsereignisse in kurzer Zeit oder:
Eine hohe Dosis.