Rasel schrieb am 13.08.2021 06:18:
Ist bei Heise angekommen. Heise schrieb April 2020 im Wochenendfeuilleton
Danke, hab ich soeben gelesen. Das ist meines Empfindens nach aber eher eine wild durcheinandergewürfelte Polemik als ein sachlicher Beitrag.
Für mich ist wichtig zu erkennen und zu wissen, daß Zeitungsverlage ebenso nach Profitinteresse handeln wie deren Anzueigenkunden, und daß angestellte Journalisten, Reporter, Redakteure usw. dem zu folgen haben. Sogar die Öffentlich-Rechtlichen streben nach Profit, indem sie haufenweise Reklame veröffentlichen, und das zu Preisen, von denen die Printmedien nur träumen können. Reklame, also Produktwerbung, ist jedoch nichts anderes als Produkt-Propaganda. Mit letzterer wird genauso wie mit jeder anderen Propaganda auf Emotionalität gesetzt; damit werden die rationalen Fähigkeiten des Medienkonsumenten umgangen. Die am stärksten wirkende Emotion ist Angst, weil sie direkt die Denkfähigkeit blockiert. Gelingt es einem Artikelschreiber, bei seinen Lesern Angst zu erzeugen, kann er letztlich fast alles behaupten, und sei es noch so widersinnig, die Leute glauben's.
In Zeitungen und anderen entsprechenden Printerzeugnissen stellen nicht die Artikel die Hauptsache dar, sondern die Werbung. Mit den Artikeln wie auch mit dem Zeitungsverkauf verdient der Zeitungsverlag kaum was. Allein die Werbeanzeigen bringen das große Geld. Artikel sind da nur Beiwerk.
Die Artikel und Schlagzeilen der großen Zeitungen bestimmen (nebem dem Fernsehen) das, worüber die Medienkonsumenten nachdenken, was sie in den Fokus nehmen sollen. Artikelschreiber vertreten daher meist den Standpunkt, sie würden die öffentliche Meinung darstellen. Es ist aber andersherum: Die öffentliche Meinung wird durch Schlagzeilen und Artikel erst hergestellt. Was in den Massenmedien nicht diskutiert wird, existiert für die meisten Menschen schlichtweg nicht. Und genau das nutzt man ganz geschickt aus, um die Massen genau dorthin zu lenken, wo man sie haben will. Wer ist nun dieses man? Das sind die großen Anzeigenkunden und ihr Umfeld, denn die würden nicht mehr inserieren, wenn die Zeitung nicht ihren Zwecken dient. So werden bestimmte unliebsame Aspekte, Geschehnisse, Hintergründe und Zusammenhänge in diesen Zeitungen nicht oder nur verzerrt dargestellt. All das, was z.B. der außerparlamentarische Corona-Ausschuß bislang aufgedeckt hat, wird niemals in den Massenmedien erscheinen, denn das könnte die Bevölkerung aufklären und damit für die Corona-Kampagne unbrauchbar machen.
Rasel schrieb am 13.08.2021 06:18:
*** Das Geschäft des Journalisten ist die Verbreitung von neuen Informationen, definiert als das Gegenteil von Unkenntnis. Das Geschäft ist immerhin so kompliziert, dass es nicht von Maschinen oder diesen Social Bots betrieben werden kann, von denen manche Forscher schwärmen. Aber es gibt ja eine andere Spielart, mit Informationen umzugehen. Sie nennt sich Public Relations, systematisiert und perfektioniert von Edward Bernays [4], einem Neffen von Sigmund Freud und begründet von Ivy Lee [5]. Dessen Grundsatz verfolgt Journalisten bis heute: "This is not a secret press bureau. All our work is done in the open. We aim to supply news." Was Lee und Bernays unter "News" verstanden, ist mehr als die Verbreitung von neuen Informationen, sondern die Verbreitung von Informationen im Sinne eines Auftraggebers.
Die Redaktion(en) reagierten also auf den Widerspruch.
Unkenntnis ist insofern ein schwammiger Begriff, als er nicht enthält, wovon Unkenntnis herrscht und ob man als Medienkonsument dieses unbekannte Wissen überhaupt benötigt, um sein Leben zu organisieren. Nicht die Leser zun Fernsehglotzer bestimmen, wann sie was zu rezipieren haben, sondern die Massenmedien: »Jetzt müßt ihr euch damit befassen, morgen mit jenem und übermorgen mit diesen Sachen.« Und der unbedarfte Bürger glaubt tatsächlich, daß für ihn relevant sein müsse, was in den Tagesthemen oder im Heute-Journal, im Spiegel und in der FAZ veröffentlicht wird. Auch das ist im Grunde eine Art Obrigkeitshörigkeit, und das, ohne auch nur zu ahnen, daß die meisten Artikel in Zeitungen von PR-Agenturen geschrieben und bei den Presseagenturen platziert werden, wo die Journallie dann nur noch abschreibt.
Rasel schrieb am 13.08.2021 06:18:
Deshalb ist es wichtig den Angreifern jeden Scheiß, den sie bauten und bauen, unter die Nase zu reiben. Das geschieht auch in Foren und deshalb tanzt die Spitzelwirtschaft in Foren und die schwarze Polizei auf Demos den Tango korrupti (Falco).
Das bringt nichts, denn auf echte Argumente lassen sich diese Typen niemals ein. Man sieht's doch hier, wie vor allem mit flottierender Etikettierung auf der Emotionsebene pseudodebattiert wird: Es gilt, den unliebsamen Kommentator gefühlsmäßig so zu treffen, daß er aus seiner Mitte gerät und sich daraufhin irrational verhält. Man kann als anständiger Kommentator noch so viele Beleidigungen melden, die Aussagen dieser Leute bleiben im Thread. Was macht denn so ein finanzschwacher und vor allem ungebildeter Arbeitsloser, der den ganzen Tag nur zockt, wenn man ihm eröffent, er könne nebenher Geld verdienen, wenn er täglich ein paar Beleidigungen bei Facebook oder auch bei Telepolis platziert? Der nimmt das natürlich mit, wenn er nebenher z.B. noch kiffen oder saufen will. Ich kenne so einen wirklich, ein übler Geselle inzwischen, den ich früher mal als Freund betrachtete.
Die meisten Leute nehmen, wie oben schon angedeutet, die Worte, die sie verwenden, für die Sache. Ihnen ist nicht bewußt, daß eine Landkarte, ob im Kopf oder in Papierform, nichts anderes als ein mehr oder weniger zutreffendes Modell ist. Sie glauben allermeist fest daran, daß es sich mit der Sache genau so verhält, wie sie sich das vorstellen. Vorstellung ist jedoch Imagination, eine Gehirnleistung und damit immer nur eine Abstraktion. Doch unsere Vorstellungen von der Welt, seien sie fremd- oder eigeninduziert, sind in der Lage, unsere Gefühle zu steuern, und damit haben sie uns am Arsch. Diese von außen steuerbaren Gefühle sind wie ein Nasenring, an dem man uns genau dorthin ziehen kann, wo man uns haben will: Kriegsbereitschaft, Leidensbereitschaft, Zustimmung zu Steuerausgaben, zu Auslandseinsätzen usw. Da wird nicht sachlich diskutiert, sondern vor allem emotional.
Ich hab mich jahrelang neben anderen Themenbereichen mit Manipulationstechniken beschäftigt und bin zu dem Schluß gelangt, daß die allermeisten Menschen nicht einmal den Hauch einer Ahnung haben, wie sie täglich an der Nase herumgeführt werden, vom morgendlichen Radiowecker-Geplärre bis zum abendlichen TV-Schlummer. Selbst besitze ich seit über 36 Jahren weder Radio noch Fernseher, und das aus gutem Grund: Man kann sich der Manipulation nämlich nicht wirklich entziehen, sobald man sich dieser Medien bedient. Und das trifft nicht nur auf Nachrichtensendungen zu, sondern auf den gesamten Inhalt. Sogar »Dokumentationen« stecken gewöhnlich voller Vorurteile und Desinformationen. Spielfilme, vor allem die aus Hollywood, sind sogar noch gefährlicher, weil der Zuschauer sich auf dem Standpunkt wähnt, er wisse ja, daß das Fiktion sei. Sein Gehirn als Organ weiß das aber nicht und löst Trance- und Angstzustände aus, sobald es mit einem entsprechenden Inhalt geflutet wird. Das prägt uns, ohne daß wir das mitbekommen. Ohne die ganzen Virus- und Zombiefilme, die man in den letzten 40 Jahren vorgesetzt bekam, hätte der ganze Corona-Scheiß niemals so heftig einschlagen können in den Gemütern derjenigen, die entsprechend darauf vorbereitet wurden.
Bei Printerzeugnissen gilt: Wer liest, denkt die Gedanken eines anderen. Das gilt natürlich auch für Bücher. Wer nicht über einen eigenen inneren Orientierungskern verfügt, der ist den emotionalen Aspekten eines Romans hilflos ausgeliefert. Bei Sachliteratur ist das ähnlich, aber nicht ganz so heftig, weil dort meist überprüfbare Sachargumente den Inhalt bestimmen. Ich lese daher schon lange keine Romane mehr, das halte ich inzwischen für Zeitverschwendung.
Die dunkle Rhetorik der Politiker - Wlad Jachtchenko im Gespräch
https://www.youtube.com/watch?v=7RtzJ3ivTkc