Der Kapp-Putsch war wohl der erste Regime-Change-Versuch eines angelsächsischen Geheimdiensts auf europäischem Festland. Damals nutzten die Briten deutsche Kriegsveteranen aus dem Baltikum, die sog. Baltikumer, die zuvor nach Kriegsende an der Seite der Engländer und russischen Zaristen im russischen Bürgerkrieg gegen die Bolschewiken kämpften, um jetzt gegen die Weimarer Republik zu putschen. Die deutsche Kaiserregierung hatte die russische Revolution damals massiv unterstützt - man brachte Lenin sogar mit dem Zug nach St Petersburg - und die Zusammenarbeit mit Deutschland blieb während der Weimarer Republik konstant großartig. Das konnten die Briten wohl nicht zulassen.
Zugegeben, finale Belege für die britische Beteiligung fehlen, aber wohl nur, weil die Archive von London in dieser Sache noch nicht geöffnet wurden.
Nun setzt man diese Tradition wohl fort. Es ist der Modus Operandi des angloamerikanischen Imperiums: Gehe in ein Land, finde einen Haufen Idioten, die die Regierung nicht mögen, aber selbst so beschränkt sind, dass man sie leicht manipulieren kann. Pumpe sie mit Geld und Versprechen voll und übernehme so die Kontrolle über das Land. Das machen die Briten seit ihrer Herrschaft in Indien und seitdem sie das saudische Königshaus an die Macht brachten. Im Grunde habe die Briten und später die Amerikaner das von Cäsar und seinem gallischen Krieg gelernt. Alte Kiste und alle fallen immer noch rein, weil Putin böse.