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  • Ignoramus-et-Ignorabimus

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Re: Kuriose Entstehungsgeschichte der Benin-Bronzen

Lingen2 schrieb am 16.05.2023 19:33:

Wissenschaftliche Untersuchungen (https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0283415) legen nahe, dass das Material der Benin-Bronzen aus dem Rheinland stammt und im Zuge des Dreieckshandels nach Afrika kam - sprich, die Königsfamilie hat für europäische Sklavenhändler Menschen eingefangen und gegen Bronzemanillen getauscht, welche dann zu den Benin-Bronzen verarbeitet wurden.
Die Familie wird durch die Rückgabe also für die harte "Arbeit" ihrer Vorfahren entschädigt.

ja, vergisst man tatsächlich oft, dass der Sklavenhandel für das Königreich Benin ein bedeutender Wirtschaftsfaktor war.

Aber schlussendlich muss Afrika diesen Teil seiner Geschichte selbst aufarbeiten, genauso wie es eben auch deren Angelegenheit ist, wie sie mit ihren Kulturgütern umgehen. Und faktisch wurden sie ja tatsächlich bei der Eroberung durch die Briten aus dem Königspalast geraubt, und es gibt eine gewisse Rechtfertigung die Bronzen dann auch an die Nachfahren des damaligen Königs zurück zu geben.

Einen Anspruch jedenfalls, dass die Bronzen in einem Deutschen Museum stehen, gibt's nicht. Insofern war die Rückgabe der Bronzen die einzig richtige Entscheidung.

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