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  • jc1

mehr als 1000 Beiträge seit 16.07.2012

Nur 300 €? Da kann ich drüber...

AlterSchwede schrieb am 03.10.2023 06:48:

Da zahlt man mal locker 300€ für eine Erstinspektion, Bremsöl wird überflüssigerweise alle zwei Jahre gewechselt, Motoröl jedes Jahr egal wie wenig KM, EU-Importe werden von ihnen noch nicht einmal zur Reparatur angenommen oder Garantieleistungen durchgeführt, obwohl sie dazu gesetzlich verpflichtet sind. Dann heißt es lapidar, keine Temine frei, sie wissen schon Facharbeitermangel. Materialkosten erscheinen mit mehreren hundert Prozent Aufschlag auf der Rechnung, zuzüglich einem Stundensatz >100€ für den Einbau. Dann pauschal das beliebte Kleinmaterial, obwohl jede Dichtung im Wert für ein paar Cent zusätzlich auf der Rechnung steht. Motoröl wird mit 40€ pro Liter berechnet, obwohl der Preis vom Fass für die Werkstatt unter 5€ liegt. Und das könnte man jetzt so weiter verfolgen.

Spätestens nach dem Ablauf der Gewährleistungsfrist sollte man deshalb eine gute freie Werkstatt aufsuchen. Soviel Geld kann man nicht sparen, selbst wenn man sein Auto nur schiebt.

...bei Durchsicht eines Nachlasses!
Der alte Knabe hatte zuletzt für die 40 Tkm-Inspektion seiner "Limousine" (also ein Massenfabrikat eines dt. Kfz-Herstellers) bei der Werkstatt seines Vertrauens 733 € gelöhnt. Incl. TÜV allerdings. Macht für die vorangegangenen 20 Tkm 3,67 ct/km (und Sprit für ca. 8 ct/km, Amtskram und Kasko habe ich nicht ausgerechnet). Dafür hatte die Fuhre eine lückenlose Liste von Serviceleistungen und Vertragswerkstatts-Regel-Inspektionen, die ihren Wiederverkaufswert steigern hätten können. Ich denke mal, das Geld bleibt nicht vollständig in der Werkstatt hängen. Die müssen vermutlich einigen Aufwand treiben, um diesen Status beizubehalten. Da ist halt so autokonzernbedingter Schnickschnack wie Ambientegestaltung des showrooms und der ganze Bürokram incl. mit Versicherung, Zustzversicherung, Kasko, Gewährleistung mit drin sowie dem händeringend angelockten Personal, das man hegen und pflegen muß, denke ich mir.
Klar geht Routinewartung billiger in den Werkstätten, die im Gewerbegebiet neben den Schrott- und Gebrauchtkfz-Händlern ihr Dasein fristen. Oder wenn man's selber macht und nur in die Werkstatt fährt, wenn was kaputt ist, was man nicht selber hinknauben kann (vorausgesetzt, man kriegt die verdammten E-Teile): Bei den Routinesachen wie Bremsbeläge, -flüssigkeit, Motoröl, Zündkerzen (oder Glühstifte) , Innenraumfilter, Ventilspiel mag das angehen, aber die große Zeit der "Jetzt-helfe-ich-mir-selbst"-Bastelbücher nähert sich ihrem Ende: Wenn's mal, sagen wir, um den Wechsel des verdammten Zahnriemens geht, scheiden sich die Geister, von diffizileren Sachen ganz abgesehen. Zumal immer mehr Elektronikkram eingebaut ist und nicht unbedingt die Diagnoseschnittstellenadapter im Bastelkeller rumliegen. D,.h., die Hersteller vernageln ihre Kisten zusehends, um Otto Selbermach nicht an den Kuchen zu lassen. Und wie die "guten" freien Werkstätten sich von den bösen Buben scheiden lassen? Letztere machen den Laden zu, wenn's eng wird und dann war's das mit der Gewährleistung

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