Ansicht umschalten
Avatar von OberstMeyer
  • OberstMeyer

mehr als 1000 Beiträge seit 08.01.2010

Völkerrecht

Es mutet etwas gewollt und gequält an, wenn wie vom Autor sowohl dem Westen als auch Rußland gleichermaßen sehr speziellen Umgang mit dem Völkerrecht zugeordnet wird. Die Beispiele sind Legende, in denen der Westen mit offenem Bruch des Völkerrechts operiert, wohingegen Rußland immerhin noch jedesmal zumindest einen Bezug darauf erkennen läßt (Krim, Ost-Ukraine, Syrien). Und es ist offensichtlich, daß Rußland nicht auf Annexion oder Unterwerfung der Zielgebiete seiner Politik aus ist, sondern auf die weitere Einkreisung Rußlands durch den Westen reagiert. Deshalb ist es unangebracht, beiden Seiten Gleiches zu unterstellen, nur um "neutral" zu erscheinen. Oder erfolgt das, da man sich doch irgendwie dem Westen näher verpflichtet sieht, nagt da etwa der Russophobie-Virus?
Zudem ist zu berücksichtigen, daß wiedermal in den USA-Denkfabriken und politischen Kreisen die alten Pläne eines gewinnbaren Krieges, diesmal ohne direkte US-Beteiligung, zur Annexion Rußlands auf den Tisch kamen und fleißig daran gearbeitet wird. Darunter fallen auch die Sperrung des Zugangs Rußlands zum Schwarzen und zum Mittelmeer, die Stationierung von Mittelstreckenraketen, als Raketenabwehr (gegen Nordkorea und Iran) getarnt, um Rußland herum, den Zugriff auf Staatsgebiete der ehemaligen UdSSR, um auch noch Kurzstreckenraketen gegen Rußland aufstellen zu können. Da dürfte doch klar sein, daß Europa, also wir, zum Fraß vorgeworfen werden sollen.
Unter diesen Umständen vertritt Rußland, das dem entgegenwirkt, auch unsere Existenzinteressen und es wäre kein Putin-Treue-Schwur, sich da eindeutiger pro Rußland zu positionieren.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten