Es ist mMn ein Denkfehler, der vor langer Zeit entstanden ist, dass in der Demokratie nicht nur alle die gleichen Rechte, sondern auch die gleichen Fähigkeiten haben die politischen Geschäfte der Gesellschaft zu erledigen. In der kleinen Präriesiedlung, wo im Prinzip jeder Bürgermeister sein konnte, traf das noch zu, heute in einer modernen Industriegesellschaft nicht mehr.
Die Idee hinter der repräsentativen Demokratie ist, dass wir in Wahlen Leute bestimmen, die fachlich (und charakterlich) geeignet sind, zum Wohle aller die politischen Geschäfte zu betreiben. Leider versagen die Wähler in dieser Richtung immer häufiger, da die fachlichen Fähigkeiten der Politiker kaum noch jemand interessieren.
Bei Volksentscheidungen spielt die Qualifikation des Abstimmenden keine Rolle. Bei komplizierten Entscheidungen kann man davon ausgehen, dass die Mehrheit die Sache nicht mit allen Konsequenzen überblickt. Überspitzt ausgedrückt, überlässt man die Entscheidung der Masse der Ahnungslosen (der Schreiber schließt sich davon nicht aus). Das dabei die beste Lösung zum Wohle aller herauskommt, wäre ein unwahrscheinlicher Zufall.