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  • Exilholsteiner

mehr als 1000 Beiträge seit 02.03.2015

Wie soll denn ein "feministisches Sowohl-als-Auch" aussehen?

Die Autorin eiert hier ellenlang um den heißen Brei herum und bleibt eine Antwort darauf schuldig, wie ein "feministisch geprägter Umgang im Sinne eines Sowohl-als-Auch" denn nun konkret aussehen soll.

Den beiden im Artikel zitierten Kommentaren kann man jedenfalls entnehmen, dass der Beschuldigte aus der Kampagne ausgeschlossen wurde und dass die radikalfeministischen Kräfte, die dort mittlerweile das Sagen haben, von ihm ein Schuldeingeständnis als Bedingung dafür, dass man überhaupt wieder mit ihm redet, verlangt haben. Das geht auf jeden Fall entschieden zu weit. Ob der Betroffene weiter in der Kampagne mitarbeiten kann oder ob er dort fortan als Paria gilt, mit dem man nichts zu tun haben will, ist für eine eventuelle Traumabewältigung des mutmaßlichen Opfers eher zweitrangig. Ganz abgesehen davon hat ein aus welchem Grund auch immer abgegebenes Schuldeingeständnis gravierende rechtliche Folgen - so etwas führt zu einer dramatischen Verschlechterung der Rechtsposition des Betroffenen und ist schon allein deshalb für ihn absolut unzumutbar.

Wie soll ein "feministisches Sowohl-als-Auch" bei einer binären Fragestellung, die eben nur mit "wahr" oder "unwahr", aber gerade nicht mit "Sowohl-als-Auch" beantwortet werden kann, aussehen?

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