Da kommt eine rechtsnationale Partei daher, die wieder und wieder bis in allerjüngster Vergangenheit durch Fremdenfeindlichkeit und der Nähe zu fremdenfeindlichen Bewegungen aufgefallen ist, und präsentiert sich als Fürsprecher für die Rechte von Minderheiten. Eine ganze Reihe von Menschen finden das höchst unglaubwürdig, treten für ihre Meinung ein und halten die Demo der AfD durch Gegenproteste nach 1km auf.
Soweit so gut, könnte man meinen. Ein eher amüsanter Vorfall, fertig, abhaken, nicht weiter bemerkenswert. Ein Blick jedoch in die sozialen Medien - und dazu gehört auch das TP-Forum - spricht jedoch Bände: Zeter und Mordio wird geschrien. "Dreckige Antifanten" nennt man die Demonstranten und unterstellt TP, es hätte perfekt in die DDR und das 3. Reich gepasst. Man muss sich das wirklich auf der Zunge zergehen lassen: Ein Blog, der sich gerade dadurch auszeichnet, dass er AfDlern wie allen möglichen VTlern mit höchst tendenziöser "Berichterstattung" nach dem Mund redet, wird zur Verteidigung von politischen Gruppierungen mit faschistischer Orientierung unterstellt, er hätte in faschistische Regime gepasst, weil er es doch glatt wagt, nämlichen Gruppierungen faschistischer Orientierung nicht 1:1 und willfähig nach dem Mund redet.
Aber so läuft das: Was nicht auf Linie ist und unreflektiert Beifall klatscht wird angefeindet. Was belegt: Der Protest gegen die AfD war mehr als berechtigt. Sei repräsentiert - wie man an ihren Fürsprechern sieht - eine Klientel, die nur Schwarz und Weiß kennt, an einer Auseinandersetzung Sachverhalten nicht interessiert ist, und demokratische Diskurse durch Schmähungen und Hass ersetzt. Genau der Grund, warum diese Demo stattfindet: Weil man einer solchen Partei mit solchem Klientel es eben nicht ab nimmt, wenn sie sich plötzlich als Fürsprecher von Minderheiten in Szene setzen will. Und weil man nicht zulassen möchte, dass solche Gruppierungen als Verführer weniger informierter Menschen auftreten. Ist ja nicht so, dass derartiges was neues ist: Die Nähe der AfD zu den Identitären ist genügend belegt wie auch der Versuch der Identitären, das Feminismus-Thema zu kapern. Die aktuelle Geschichte bezeugt also, dass es sich hier um eine grundsätzliche Strategie rechtsnationaler Gruppierungen handelt.
Und es gäbe nur einen Weg, wie die AfD hier punkten könnte: In dem sie ihre Glaubwürdigkeit verbessern würde. Man müsste die Kritik als demokratisch legitime Kritik wahrnehmen, sie aufgreifen und sich danach richten und an sich arbeiten. Aber das wird nicht nur nicht passieren, der Zorn und unverhohlene Hass im Forum zeit schön, dass diese Kritik an der AfD und ihrer Strategie mehr als nur berechtigt ist, und bestätigt damit genau diese Unglaubwürdigkeit einer solchen Demonstration der AfD.
Und damit E.o.D: Ich habe keine Lust mehr weiter mit Leuten zu diskutieren, die unverholenen Hass als legitime Meinungsäußerung betrachten und das Ziel haben, damit einen demokratischen Diskurs zu ersetzen, um jegliche Reflexion über ihre Positionen zu verbieten.