Ich will mal kurz einwerfen, daß Carl F. nicht ganz unrecht hat.
Er spricht nicht von der Netzsynchronisation oder einem perfekten Sinus, sondern der abnehmenden Anlaufzeitkonstante des Stromnetzes. Diese Konstante Tn wird immer kleiner, da die rotierenden Schwungmassen im Netz abnehmen durch den Ausstieg aus der konventionellen Erzeugung. Als Folge davon nehmen Frequenzschwankungen zu als auch die Pendelung des Verbundnetzes wird heterogener.
Im ENTSO-E Netz geht man im Auslegungsfall von einem Ausfall von 3 GW Erzeugerleistung bzw. Verbraucher aus. Hierbei darf die Netzfrequenz nicht mehr als 200 mHz schwanken unter Berücksichtigung des Netzselbstregeleffekts. Wenn man jedoch die dezentral verteilten Schwungmassen entfernt aus Deutschland und auch im Ausland diese abnehmen, kann es im Störfall zu einem starken Aufschwingen des Netzes kommen mit der Folge eines Auseinanderbrechens. Bis jetzt ist die Erzeugerlandschaft ja noch recht homogen, aber ändert sich (in Deutschland) stark durch den Zubau der Erneuerbaren.
Nicht falsch verstehen... Ich bin wirklich sehr für den Zubau der Erneuerbaren, aber es gehen gewisse Effekte damit einher, die nicht so einfach beherrschbar sind.
Wenn man will, kann man beim VGB was kurzes dazu lesen:
> https://www.vgb.org/vgbmultimedia/345_Kurzbericht-p-9518.pdf
Ein bisschen mehr Tiefe gibt es hier:
> https://www.entsoe.eu/Documents/SOC%20documents/RGCE_SPD_frequency_stability_criteria_v10.pdf
Wie man dort zu lesen, überlegt man das Massenträgheitsverhalten von Schwungmassen mit Wechselrichtern nachzubilden, noch ist das aber Zukunftsmusik! Also nichts mit Mottenkiste von EIKE usw.
Gruß