edges schrieb am 31.05.2017 22:12:
In den wesentlichen Punkten hast Du voll und ganz recht:: Ursache der Waldschäden waren im wesentlichen die weitverteilten Schwefel- & Stickstoffoxyde aus Großfeuerungsanlagen, die sich an den Westhängen der mittelgebirge als surer Regen niederschlugen (verbunden mit schädlingsfördernden Monokulturen). Die Entschwefelungsanlagen und die abkehr von stark schwefelhaltigfen Brennstoffen führte - zusammen mit dem weitgehenden Abbau der Stahlindustrie im Ruhrgebietr (u anderswo) zusammen mit der von Dir angesprochenen Bodenverbesserungen (und vermehrter Mischkultur see @bramann) zum Rückgang der Waldschäden. Sowohl der Autoverkehr als auch die Heizung hatten da wenig Einfluß, da sich beide emissionen lokal niederschlagen; Stickstoffoxyde aus Autoabgasen wandeln sich sogar in Dünger um, deshalb gabs seitlich dere Autobahnen auch nie 'Todesstreifen', sondern im Gegenteil eifrige Mäheinsätze. Die größten Walsschäden gabs übrigens in der DDR und der CSSR, wo bekanntermaßen Autos Mangelware waren, aber die Industrie besonders dreckig.
Das soll jetzt übrigens keine Verherrlichung des Autos darstellen - gerade in Städten hatten (und haben*) diese eine hohen anteil an Gebäudeschäden durch die Säureniederschläge vor allem bei klassischen Sandsteinfassaden.greetz
edge
*) in Städten herrscht auch heute vorwiegend Kurzstreckenverkehr und da ist jeder Kat (Betriebstemperatur) weitgehend wirkungslos.
PS: das mit dem 'motorensterben durch bleifrei' war eine Marketingerfindung d. Mineralöl und autoindustrie - bekanntlich laufen Ottomotoren auch mit Flüssiggas oder Alkohol, der bleizusatz war wegen der Oktanzahl und sonst nix. Hab selbst alle meine Autos problemlos bleifrei gefahren seits das gab (u.a. Opel Rekord C Bj. 68, Honda Civic Bj. 76 + 79)
Wenn ich mal auf Wikipedia verweisen darf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Saurer_Regen
ist der saure Regen z 2/3 von Schwefelabgasen und zu 1/3 auf Stickoxyde zurückzuführen.
Insofern sind auch Katalysatoren an der Verringerung des Waldsterbens beteiligt.