Kalle Paschulke schrieb am 11.09.2017 12:37:
Wenn Polen nur ein Satellitenstaat war, dann können die natürlich auch die von den Russen eroberten Gebiet nicht als Polen betrachten.
Können sich ja die Westukraine einverleiben und Ostdeutschland freimachen.DANN können wir über Reparationen reden, wobei die Miete für die Gebiet natürlich abgerechnet wird.
Die ehemaligen Deutschen Gebiete wurden 1945 unter polnische Verwaltung gestellt. Eine endgültige Lösung (der deutsch-polnisch bzw. auch zum Königsberg-Kalinngrad-Problem, das ja sowjetisch verwaltet war) sollte danach gefunden werden, Vorbereitungen wurden während der Potsdamer Konferenz getroffen. Nur kam es dann nicht mehr dazu da sich der Kalte Krieg verhärtete und die Übergangslösung (Polnische bzw. sowjetische Verwaltung) zum Dauerzustand verkam. 1950 hat die DDR 1990 die BRD die Oder-Neiße-Linie als rechtsverbindliche Grenze anerkannt.
Gegenwärtig versucht die polnische Regierung mit einer Argumentation die aus den Adenauer-Jahren stammen könnte (DDR-existierte gar nicht Polen war ein Satellitenstaat ) Reparationen herauszuschlagen.
Denn ganz klar was nicht existiert oder nicht souverän ist kann auch gar nicht über Reparationsverzicht entscheiden. Damit wird allerdings der BRD gewissermaßen ein Spiegel vorgehalten: Es zeigt wohin ein festhalten an absurden Theorien (Hallstein-Doktrin, Alleinvertretungsanspruch, Aussprüche Adenauers[1]) führen kann - wenn die falschen Leute dies ernstnehmen ...
[1] Deutsche Grenzen 1815-1990 Gregor Schirmer S.79ff -Fast wortgleich zur polnischen Regierung von heute hat Adenauer in den 1950ern argumentiert wenn es um das Thema DDR und Ostgrenzen ging.