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  • Ego Zentrik

mehr als 1000 Beiträge seit 19.07.2016

Wenn schon die Grundlage des Ausschusses nicht stimmt ...

Und alle Mitglieder das von der Bundesanwaltschaft offensichtlich Falsche akzeptieren, was soll dann der Ausschuss herausfinden?

Zitat aus dem Protokoll der 1. Sitzung des Ausschusses am 14. Juli 2017, also ein halbes Jahr später (Merkwürdigkeiten und sogar Falsches sind fett von mir hervorgehoben):

Bundesanwalt Thomas Beck (Leiter der Abt. Terrorismus beim Generalbundesanwalt):

Der Stand im Verfahren wegen des Anschlag stellt sich zurzeit wie folgt dar: Am 19. Dezember 2016 fuhr gegen 20 Uhr in Berlin ein Sattelschlepper Typ Scania nebst Auflieger mit polnischem Kennzeichen, von der Kantstraße kommend, mit einer Geschwindigkeit von ca. 49 km/h in die Einfahrt des Weihnachtsmarktes an der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz. Nach 60 bis 80 Metern kam der Lastkraftwagen auf der Budapester Straße zum Stehen. Das Fahrzeug erfasste auf dem Weihnachtsmarkt zahlreiche Personen. Hierdurch wurden unmittelbar oder mittelbar über 60 Personen körperlich oder seelisch verletzt sowie elf getötet. Darüber hinaus wurde Łukasz Robert Urban, der vom Halter des Sattelschleppers als Fahrer eingesetzt worden war, in der Fahrerkabine erschossen. Fahrer des Lastkraftwagens war Anis Amri, der anlässlich einer Personenkontrolle am 23. Dezember 2016 durch italienische Polizisten erschossen wurde.

1. Gegen 20 Uhr ? Das muss nach einem halben Jahr genauer festgestellt worden sein, da es ja viele Zeugen auf dem Weihnachtsmarkt gegeben haben und die genaue Uhrzeit von den diensttuenden Streifenpolizisten in ihrem Einsatzprotokoll vermerkt worden sein muss. Zudem muss es ja noch die Meldungen bei der Feuerwehr und der Polizei geben, die Rückschlüsse auf den genaueren Zeitpunkt zulassen.
2. Gegen 20 Uhr ? Warum kamen die ersten Rettungswagen dann erst gegen 20:45 Uhr an? Das sind 45 Minuten, in denen Menschen verstorben sein könnten!
3. Von der Kantstraße kommend? Wie soll das möglich gewesen sein? Der Lastkraftwagen hätte dann eine 180-Grad-Kurve gefahren sein müssen. Und das auf engstem Raum, ohne umzukippen und ohne die Straßenschilder und Ampel irgendwie zu touchieren. Da muss doch jeder ortskundige Berliner Abgeordnete stutzig werden!
4. ca. 49 km/h? Merkwürdige Formulierung einer Geschwindigkeitsangabe; zum einen genau (49 km/h), zum anderen relativiert (mit ca.). Soll diese durch die anscheinende Genauigkeit seriös erscheinen, denn im Gegensatz zu den anderen Angaben erscheint sie sehr genau? Und diese Geschwindigkeit in einer 180-Grad-Kurve?
5. Nach 60 bis 80 m? Das muss doch genauer feststellbar sein, da die Differenz von 20 Metern mehreren Budenlängen entspricht, also viel zu ungenau für eine Tatdarstellung ist.

Die grundlegende Darstellung der Bundesbehörde entspricht daher eher einer vorgegebenen Szenario-Beschreibung einer Crisis-Übung, bei der es nicht auf Plausibilität ankommt, sondern die nur eine fiktive Ausgangslage schildert.
Und vielleicht hat die als Anis Amri erwähnte Person den LKW für die Übung sogar tatsächlich gefahren, wie Bundesanwalt Thomas Beck angibt, nur eben nicht über den Weihnachtsmarkt, sondern an ihm vorbei, so dass Thomas Beck nicht einmal etwas Falsches vorgetragen hat ...: Fahrer des Lastkraftwagens war Anis Amri. Als Täter, der Łukasz Robert Urban erschossen haben soll, wird er ja auch nicht bezeichnet, das ist nur allgemein gehalten: Darüber hinaus wurde Łukasz Robert Urban, der vom Halter des Sattelschleppers als Fahrer eingesetzt worden war, in der Fahrerkabine erschossen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.09.2020 02:47).

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