Die Argumentation geht ja tatsächlich so, dass asiatisches Essen in D eben nicht mehr als fremd, abweichend von der Norm gesehen werden soll. Sondern als ein Teil von D.
Also weder negative, noch positive Diskriminierung.
Sowas kann man aber mE nicht verordnen, wie etwas empfunden wird. Sondern das ergibt sich halt - keiner würde heute zB mehr in einer Großstadt einen Döner als "exotische Speise" bezeichnen. Wenn Leute bestimmte asiatische Gerichte in Berlin noch als exotisch empfinden, oder die Werbung zieht und nicht lächerlich wirkt - solln se halt machen.
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Hintergrund:
Wenn man sich übersensibilisiert und nur noch mit einem hostile bias, also ner feindseligen gestimmten Antenne, durch die Gegend läuft, wie das manche Anti-Diskriminierungsprofis machen, passiert das, was Psychologen schonmal als "Anti-Psychotherapie" bezeichnet haben:
In einer Psychotherapie lernen Menschen mit zB sozialen Ängsten, dass nicht alle Menschen/Äußerungen/Handlungen feindlich gegen sie gerichtet sind.
In der hardcore-Minderheitenaktivistenblase lernen Menschen das genaue Gegenteil: Möglichst viele Äußerungen/Handlungen/Wörter als feindlich und schädlich interpretieren.
Dazu gibts eine bekannte Studienreihe erschienen vor schon einigen Jahren in Nature:
Studie 1:
Leute sollten auf einem Bild von Punkten in Abstufungen von grün nach blau die rauspicken, die für sie eindeutig grün sind. Beim nächsten Durchgang gabs weniger grüne Punkte. Was haben die Leute gemacht? Sie haben angefangen, auch Punkte Richtung blau als grün zu identifizieren.
Studie 2:
Leute sollten auf einem Bild von Gesichtern in Abstufungen von freundlich bis feindlich die rauspicken, die für sie eindeutig feindlich sind. Beim nächsten Durchgang gabs weniger feindliche Gesichter. Was haben die Leute gemacht? Sie haben angefangen, auch Gesichter in Richtung freundlich als feindlich zu identifizieren.
Studie 3:
Dito mit geschriebenen Texten, von freundlich bis feindlich.
Fazit: "Concept creep." Je seltener etwas wird, desto weiter wird der Definitionsraum, was noch dazugehört. Leute können nicht von selbst aufhören, wann etwas "genug", ein Ziel erreicht ist, wenn es keine eindeutige Definition gibt. Weder Militärs bei ihren Einsätzen, noch die Polizei, noch eben Anti-Diskriminierungs-Aktivisten.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.07.2024 09:37).