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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Mietenwahnsinn?

Sicherlich gibt es spekulative Exzesse bei Mieten. Genau so wie bei Energie, Rohstoffen und sogar Grundnahrungsmitteln. Die Ursachen liegen aber ganz wo anders.

In den letzten Jahrzehnten wurde gezielt Kaufkraft aus den unteren bis mittleren Schichten der Gesellschaft zu wenigen Superreichen verschoben. Durch Niedriglöhne, die Ausweitung von Steuern und Abgaben auf Arbeitseinkommen, die Schwächung der Gewerkschaften, die steuerliche Pamperung von leistungslosen Einkommen, von Micky-Maus Patenten ohne Innovation, die steuerliche Begünstigung und die Aufgabe jedweder Kontrolle spekulativer Exzesse.

Hätten wir heute noch die Verhältnisse wie vor 30 Jahren, dann gäbe es schlicht keine großen Wohnungskonzerne und die meisten Menschen würden genug Geld verdienen, um sich eine angemessene Wohnung zu leisten.

Nur daran möchte ja offenbar niemand etwas ändern. Wie groß war doch das Geschrei, als die Gewerkschaft der Lokführer für ihre Mitglieder einen Tarifabschluss heraus geschlagen hat, der weit unter der momentanen Teuerungsrate und erst Recht der Inflation liegt.

Was wir brauchen sind keine Diskussionen über Enteignungen von Wohnungskonzernen. Wir brauchen eine Diskussion darüber, wie wir die neoliberalen Reformen der letzten 30 Jahre wieder abwickeln und die daraus entstandenen Vermögen entschädigungslos wieder der Allgemeinheit zuführen.

Wir müssen den wenigen Superreichen wieder das Geld entreißen, welches sie sich auf Kosten der Allgemeinheit angeeignet haben. Dann schwindet auch ihr Einfluß auf die Politik und wir haben vielleicht dann auch wieder etwas mehr Demokratie.

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