Genossenschaften sind an sich noch keine Lösung, sie sind im Kapitalismus erstmal nur eine Form der Kapitalorganisation. Es können sich daraus stinknormale Kapitale und sogar größte Konzerne, die alles andere als human, aber wie jedes Kapital inhuman bilden, siehe EDEKA.
Aber sie bieten die Möglichkeit einer weitgehenden Mitbestimmung ihrer Mitglieder, die dann ihre wenn auch begrenzten Interessen wahren. Das läuft nicht ohne Widerstand seitens der Parteien und anderen Kapitale.
Im Falle der Gen. Zentrum wurde von Seiten der Banken mittels der betriebswirtschaftlichen Kreditlinie Druck ausgeübt, die Mieten zu erhöhen und auch von anderen Genossenschaften, die nicht gleiche Prinzipien vertraten, kam und kommt die ständige Aufforderungen, sich dem allgemeinen Preistrend anzuschließen und nicht die Preise zu verderben. Auch mußte ein neuer Finanzvorstand geschaßt werden, der heimlich die Gewinnlinie anstrebte, quasi ein "Einflußagent". Selbst die eigentlich gute Initiative zur Enteignung wurde so gestaltet, daß sie auch diese Genossenschaft beseitigen wollte. Nur durch Wachsamkeit konnten bisher alle Angriffe abgewehrt werden und es ist noch lange nicht raus, daß das auch in Zukunft gelingen wird.
Unter Kapitalherrschaft ist es nicht leicht, "gute" Genossenschaften zu bilden. Aber man sollte es in eigenem Interesse versuchen.