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  • StarkbierBaer

358 Beiträge seit 11.07.2012

Re: Durch Enteignung wird kein neuer Wohnraum geschaffen...

Wendeopfer schrieb am 19.10.2021 22:16:

Durch Enteignung wird kein neuer Wohnraum geschaffen...

Das ist ein typisches Strohmannargument. Da könnte man genauso gut auch sagen, dass durch die Etablierung von neuen Fahrradwegen die Mülltrennung trotzdem nicht besser funktioniere.
Wer so "argumentiert", hat überhaupt gar nicht verstanden, um was es der Initaitive dabei geht. Damit soll das private Wohneigentum in Gemeineigentum überführt werden, so dass endlich mal das Volk über Eigentum die Verfügungsgewalt hat. Vergesellschaftung stellt gegenüber einer bloßen Enteignung noch etwas viel Wertvolleres dar, weil es zukünftig keinem Politiker mehr möglich sein kann, später die Wohnungen wieder an Immobilienhaie zurückzuverkaufen.
Doch die Antikommunisten fürchten das "gemeine" Volkseigentum wie der Teufel das Weihwasser. Laut ihrer völlig verpeilten Wunschwelt sollten dagegen viel lieber ganz ganz ganz Wenige sehr sehr sehr viel besitzen. Damit ist ihre Welt in Ordnung.

Die Vergesellschaftungsinitiative soll ein Signalschuss dafür sein, dass der Bereich des Wohnens dem sogenannten Markt und der Marktlogik unbedingt entzogen werden muss.
Aufgrund des Privatbesitzes von so vielen Mietwohnungen ist es für die Immobilienhaie ein leichtes Spiel, durch eigene Mietpreispolitik generell die Mietpreise in die Höhe zu treiben. Mit einer Vergesellschaftung würde diesem miesen Spiel wirksam entgegengewirkt werden können.

"Aber wo kämen wir bei alledem denn hin?"

Der übermäßige Konsum von Starkbier ist wohl für die Verfassung von Kommentaren äußerst kontraproduktiv.

Nochmal. Durch die Enteignung wird erstmal kein Wohnraum geschaffen sondern existierender dem Markt entzogen. Dieser Entzug muss zunächst einmal bezahlt werden, wobei mindestens 80% des derzeitigen Marketwerts bezahlt werden muss (dass geben auch die Initiatoren dieser Aktion zu). Das ist erstmal Geld das Berlin nicht hat. Irgendwo muss das Geld herkommen, uns sagen sie jetzt bitte nicht Länderfinanzausgleich. Des weiteren muss dieser Wohnraum gewartet und Instandgehalten werden, auch das kostet Geld. Auch hier wieder die Frage, wo soll das Geld dafür herkommen weil die Kosten dafür weiter über den Markt festgelegt werden, es sei denn sie wollen Einheitspreise für die Handwerker festlegen, sie können diese aber nicht dazu zwingen die Aufträge anzunehmen. In der Zwischenzeit verkleinern sie das Angebot für alle die noch keine Wohnung haben, die Preise ziehen also weiter an, Gesetz von Angebot und Nachfrage. Den einzigen Ausweg aus dieser Situation haben sie aber gerade verbaut weil jetzt Berlin definitiv nicht mehr die Mittel hat ein dem HDB ähnliches System aufzuziehen welches massiv das Angebot an erschwinglichen Wohnungen erhöhen würde.

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