Ansicht umschalten
Avatar von Wendeopfer
  • Wendeopfer

322 Beiträge seit 22.07.2020

Re: Durch Enteignung wird kein neuer Wohnraum geschaffen...

Sie haben an meinen Ausführungen vorbeigeredet. Die Anmerkung, dass durch die Vergesellschaftung von großem Wohnprivateigentum kein neuer Wohnraum entstehe, ist und bleibt ein Strohmannargument.
Hätten Sie sich einmal mit dem Inhalt der Vergesellschaftungsinitiative befasst, wäre Ihnen vielleicht aufgefallen, dass die Initiative natürlich auch weiß, dass damit kein neuer Wohnraum geschaffen werde. Doch das ist auch gar nicht ihr Anliegen. Ziel dieser Initiative ist es, dass die Vertreter des geschaffenen Gemeineigentums die Mietpreispolitik selbst in die Hand nehmen und ein großer Wohnungsbestand endlich dem Markt entzogen wird, damit dieser neoliberale Humbug mit diesem Angebots-Nachfrage-Mantra endlich mal nicht mehr so dominant ist, weil mit einem solchen wesentlichen Gut wie dem Wohnen keine Rendite mehr gemacht werden darf.

Und immer dieses Reden, dass kein Geld für den Rückkauf der privaten Wohnungen vorhanden sei, ist doch einfach immer nur dasselbe neoliberale Gewäsch. Immer wenn etwas der Allgemeinheit, sprich der Demokratie, zugute kommen müsste (Schulsanierungen, Erhöhung Eckregelsatz bei Hartz 4, vernünftige Renten...und eben sorgenfreies Wohnen durch gut bezahlbare Mieten) ist immer kein Geld vorhanden. Im Gegenteil. Wenn es dagegen aber bspw. um die Rettung des Finanzsystems und das Aufblähen der Rüstungsindustrie, sprich um die Rettung des Kapitalismus geht, ist Geld überhaupt kein Thema. Ich erinnere nur daran: Zur Rettung der Banken wurden unverzüglich 700 Milliarden Euro locker gemacht.

Um außerdem: Schon mal etwas von der neuen monetären Theorie gehört, nach der ein Staat gar nicht pleitegehen kann, weil er sich unendlich viel Geld drucken könnte?

wo soll das Geld dafür herkommen weil die Kosten dafür weiter über den Markt festgelegt werden,

Da sind wir ja schon wieder bei Ihrem Markt. Nein, nicht Markt im Bereich des Wohnens.
Und Geld könnte wunderbar durch eine gerechte Steuerpolitik in die Staatskassen gespült werden: Vermögenssteuer, Erhöhung der Unternehmenssteuer, Abfuhr von Unternehmensgewinnen an den Staat, wenn sie eine absurde Schwelle überschreiten...

Wer sich gegen die Auseinandersetzung mit den Forderungen der Vergesellschaftungsinitiative ausspricht, möchte lediglich den Kapitalismus retten.
Wer sich allerdings dafür ausspricht, will die Demokratie retten. Hieran zeigt sich ganz plastisch, und schon deshalb ist diese Initiative etwas Grandioses, dass nur das eine oder das andere geht.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.10.2021 17:02).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten