Wenigen Fürsten gehört das ganze Land und die nehmen sich alle Privilegien raus. Die große Masse der Bürger schuftet als Leibeigene. Mit dem feinen aber in der Praxis bedeutungslosen Unterschied, dass sie sich ihren Lehnsherren frei aussuchen dürfen. Jedenfalls ab einer gewissen Qualifikation. Auf niedrigster Ebene herrscht auch heute noch in vielen Arbeitsverhältnissen mittelalterliche Zustände. Erst recht bei den Produzenten, die im Auftrag der hiesigen Lehnsherren in Fernost oder Afrika produzieren lassen.
Ursprünglich hatten sich die Bürger einst das Recht auf freie Wahlen und frei gewählte Volksvertreter erkämpft, um der Macht der Hochwohl-Geborenen wenigstens etwas entgegen zu setzen. Doch die durch politische Inzucht vervorgebrachte Brut hatte nichts besseres zu tun, als sich flugs auf die Seite der Lehnsherren zu schlagen.
Dagegen gibt es kein Mittel. Solange die Lehnsherren so reich sind, so lange haben sie auch die Macht, ganze Staaten zu korrumpieren und zu unterwandern.
Also gibt es nur eine Lösung: Alles, was eine bestimmte Vermögensgrenze überschreitet, muss enteignet und vergesellschaftet werden.
Wenn man die Lehnsherren beispielsweise bei Siemens rauswirft, dann gibt es auch keinen Grund mehr, eine profitable Kraftswerksparte abzustoßen, weil die "nur" 5% statt der angepeilten 20% Kapitalrendite einfährt.
Reichtum muss besser und gleichmässiger verteilt werden, sonst gibt es keine Demokratie.