Den geb ich direkt zurück.
Gestatten: Praktiker, Elektrotechniker.
Ich vermute einfach mal, du bist nicht durch den kompletten Beitrag gegangen, sonst wären deine Fragen bereits beantwortet gewesen. Ich habe nämlich durchaus das Szenario mit den Heimladern betrachtet, nämlich im letzten Viertel unter der "Normalverteilung". Da steht das drin: jeder lädt sein Auto nach Gebrauch abends an der heimischen Wallbox. Ich such dir sogar die Stelle raus:
Jetzt ist aber nix "Normalverteilung", sondern es gibt Spitzen- und Stoßzeiten. 59M Fahrzeuge könnten im dümmsten Falle jeden Tag sich ans Netz klemmen, und zwar an der heimischen Wallbox. Die liefert zwar nur irgendwas zwischen 3 und 10kW, je nach Installation und man lädt vielleicht auch nur den Tagesbedarf auf von 8 - 10kWh, aber am Ende bleibt die Rechnung halt stehen. 59M x 3kW = 177GW Bürde. Das ist übrigens sogar etwas mehr als eine Verdoppelung zum aktuellen Bedarf von 70GW, was allein daran liegt, dass ich rechnerisch nur an 10 von 14 Tagen laden lasse (Werktage) und das Auto am Wochenende stehenbleibt. Wenn ich den Faktor wieder berücksichtige und auf die ganzen 14 Tage korrigiere, sind es 126GW, was etwas weniger als eine Verdoppelung bedeutet.
Jeden Tag pumpt man seinen Tagesverbrauch zurück in den Akku. Das an der heimischen Wallbox, weil dort statt fürstlichen 70 - 90c je Kilowattstunde nur der Haustarif anfällt. Wenn man mit 3,6kW lädt (230V/16A) ist nach 3 bis 4 Stunden der Tagesbedarf wieder drin. Nun machen das alle zur gleichen Zeit, dann sind das halt die 177GW Belastung für 3 bis 4 Stunden am Netz. Wenn ich das auf 24 Stunden "glattbügel" sind das immernoch 30GW, die auf die 70GW Grundbedarf draufgepackt werden müssen.
Normalverteilung ist schön für Statistiker und Politiker aber ganz schlecht für Leute vom Fach. Die wissen, dass es NIE den erwünschten Normalfall gibt, sondern der Extremfall die Regel sein wird. Das gilt bei Schwankungen der Erneuerbaren (Wind und Sonne von 0 bis 100% Ertrag) die garantiert sind, solange weder Wind- noch Solarparks ihre Spitzen intern mit Akkus abdämpfen können genauso wie für das Ladeverhalten der Menschen. Die werden immer die billigste Option suchen. Wenn also öffentliche Ladesäulen im Schnitt 70 - 90c für die Kilowattstunde abknöpfen, ist es daheim billiger. Und wann lädt die Masse? Natürlich wenn das Auto zu Hause stehen kann, also in den Abendstunden nach dem Arbeitstag. Damit sind wir halt bei einem Maximum zwischen 17 und 22 Uhr. Man könnte natürlich Wallboxen gezielt abregeln, so dass zwischen 18 und 6 Uhr geladen wird, das sind ja immerhin 12 Stunden. Aus der Bürde von 177GW würden dann durch intelligentes Verteilen dann eben 60GW. Immernoch fast das Doppelte dessen, was wir heute im Schnitt brauchen. Ausgerechnet übrigens NACHTS, wenn keine Sonne scheint.
Klar, wenn unsere Politiker von "Normalverteilung" ausgehen, dann scheint an 24 Stunden die Sonne mit halber Kraft, der Wind weht an 24 Stunden mit halber Kraft und alle PKW laden auf 14 Tage gerechnet nur mit einem knappen Kilowatt aus dem Netz. Dann ist alles in Butter, dann wuppen wir auch noch die Wärmewende aus dem Handgelenk. Aber so funktioniert halt die Realität nicht.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.05.2024 12:51).