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  • monoma

mehr als 1000 Beiträge seit 25.03.2002

bericht aus der "washington post" über den krieg aus sicht der soldaten

US Aggression gegen den Irak aus der Sicht verwundeter GI's

(von http://germany.indymedia.org)
Amerikanische Soldaten sehen überall Feinde
Von Beth Sheridan, The Washington Post
Übersetzung: Poppy

US mobiles Armeelazarett 212, Zentralirak 8.April 2003 –
Seit Tagen fährt seine Infanterieeinheit durch die Außenbezirke von
Bagdad, Gefreiter Robert Sciria hält konzentriert suchend nach
irgendwelchen Bedrohungen Ausschau:
Die Kampfposition auf einem Haus, die mit Sandsack bepackte Stellung
an einer Tankstelle, der lächelnde Autofahrer, der plötzlich einen
Gewehrlauf aus dem Fenster hält. Sciria entdeckt sie alle.
Aber am Sonntag, er sah nur den Mann auf dem Dach eines Hauses als es
bereits zu spät war.
„ Ich sah den Blitz.....Pshhhh“ sagte er nachahmend den Ton
der auf ihn schnell zufliegenden Granate.

Die reguläre irakische Armee weicht den US Streitkräften aus, aber
Berichte von verwundeten US Soldaten in dem am weitesten
vorgeschobenen mobilen Armeelazarett im Irak belegen einen
komplizierten Kampf gegen einen Gegner, der zivile Kleidung trägt,
Munition in Schulen lagert und plötzlich auf Dächern oder in der
Mitte von Menschenansammlungen auftaucht.
Diese irakische Taktik frustriert die US Soldaten, die Order haben
zivile Opfer zu begrenzt zu halten.
Und sie fragen sich, ob dieser Krieg ein eindeutiges Ende haben wird.
„Wenn du daran denkst in den Krieg zu gehen, denkst du an eine
große Schlacht und es ist vorbei,“ sagte Sciria, 20, aus
Buffalo, N.Y.
„ Aber es ist ganz anders. Es geht überall weiter, wo du auch
gehst, du bist in ständiger Gefahr.“

Sciria war zwischen Sympathie und Vorsicht gespalten als am Sonntag
morgen seine 3. Infanteriedivision die Straße, die in den Süden von
Bagdad führt, nach irakische Soldaten und Waffen durchsuchte.
Zivilisten strömten zu Fuß vorbei, bekleidet mit langen Kittel, ihre
Kinder und Habe festklammernd, versuchen sie aus der Stadt zu
fliehen.
„Sie waren wirklich sehr ängstlich und hoben schnell die Hände.
Wir versuchten nett zu sein,“ sagte Sciria.

Aber plötzlich als Sciria an einem bewachten Armee checkpoint saß,
braust ein blauer pickup PKW heran.
Die Männer im Fahrzeug sahen wie freundliche Zivilisten aus aber dann
öffneten sie die Tür und hoben Raketenwerfer auf ihre Schulter.

„Wir bekämpften sie mit Maschinengewehrfeuer und panzerbrechende
Munition,“ erzählte Sciria.
Etwas später als er seinen Bradley in einem Konvoi nach Norden fuhr
streift eine Granate und der Geschützturm des Kampfwagens explodiert.
Es regnet silbriges heißes Metall und verbrennt seinen Rücken.
Sciria war für einen Augenblick betäubt. Er konnte nicht atmen.
Um zu vermeiden ein leichtes Opfer zu werden reißt er den Motor hoch
und rast die Straße zurück.
Nach Monaten des Trainings, um gegen das irakische Militär zu
kämpfen, ist Sciria von einem einzelnen Mann in Zivil verwundet
worden.

Der Hauptgefreite Glen McCaskill, ein Infanteriegruppenführer der
101. Airborne Division, sagte, dass er am Samstag in einem
Klassenzimmer in Najaf 200 Kästen mit Munition und Mörserrohre
entdeckte.
Er sagte, dass Einwohner die US Streitkräfte auf die Waffenverstecke
aufmerksam gemacht hatten.
„ Sie wollten, daß jemand die Waffen aus der Schule
entfernt,“ erklärte er.

McCaskill, 33, von Clarksville, Tenn. wollte in der Samstag nacht
einen weiteres Waffenversteck prüfen als sein Team von Scharfschützen
beschossen wurde.
Sie wendeten ihren Humvee und berührten dabei einen Mine oder noch
nicht explodierte Munition.
„ Es gab einen hellen Blitz. Ich fühlte harte Schläge im Knie
und Ellbogen,“ sagte McCaskill, der an den Schrapnellwunden
leidet.

Zirka 30 Meilen südwestlich von Bagdad machte ein anderer Soldat der
101. Airborne Division eine schlimme Entdeckung als er am Samstag
eine Schule durchsuchte:
In einem Klassenzimmer stellt eine grobe farbliche Zeichnung dar wie
man mit Dynamit einen Anschlag auf US Panzer vorbereitet.

Nicht weit davon entfernt brach ein Feuergefecht aus. Ein Mann in
einem langen weißen Kittel kletterte auf ein Dach mit einer weißen
Fahne ,
„Sobald er die weiße Fahne am Gebäude befestigt hatte, holte er
eine AK (Sturmgewehr) hervor. Wir erschossen ihn,“
sagte Cruz.
Als Cruz’s Einheit um die Ecke eines Gebäudes bog tauchte
plötzlich ein Mann auf und warf etwas.
„Granate!“ brüllte ein Soldat.
Die Truppe rannte los aber das Ding explodierte und verstreute seine
Schrapnells, die Cruz’s Beine und Hüfte verletzten.

Am Sonntag, als er sich im Bett des mobilen Armeelazarttes erholte
sagte Cruz: „ Sie tauchen auf und verschwinden, diese Burschen
erscheinen aus dem Nichts.“
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