Re: Nicht die einzige Überraschung im letzten Jahr

ScharfGeschnitten schrieb am 08.12.2024 17:57:

"...Irgendwie erinnern mich Ihre Lobeshymnen an die Kaiserlich Japanische Marine vor dem WK2..."

Das japanische Kaiserreich war in Punkto Werftkapazitäten vor Kriegsausbruch den USA um den Faktor 7 unterlegen.
Das heutige China ist den USA um den Faktor 200 überlegen!

Finde den Fehler...

Der Fehler ist, dass die Chikoms trotz allgemein höherer Werftkapazität nicht 200 Träger für einen US Träger bauen können, oder 200 Jagduboote für einen in den USA. Ohne solche Sachen zu berücksichtigen wie die Verfügbarkeit und Ausbildung der Besatzungen und Einsatzbereitschaft der Marine. Mehr Schiffe bedeuten auch weit längere Liegezeiten in den Werften. Ein belegtes Dock ist eben ein belegtes Dock, egal ob da ein Kreuzer oder eine Korvette zur Überholung hockt. Auch ein Nachteil von viel Kleinmist, was Sie als taktische Variation hervorhoben. Oder man baut Wegwerfschiffe, wie es die Russen machen.

Tja, das zeigt, dass die Werftkapazität nicht alles ist, eben WK2, bzw. die Zeit vor dem WK2, nach dem Aufkündigen des Washingtoner Flottenabkommens. Die US Navy hat auch Dresche bezogen und die Werftkapazität der USA wurde erst im Krieg weit ausgebaut. Und ich frage mich, welche Werften der Chikoms komplexe Waffensysteme herstellen können. Und wie die Chikomkapazität bei modernen Subsystemen ist. Die Chikommarine ist ja weiterhin auch ein Sammelsurium vieler SU Systeme.
Mir ging es jedoch um das Aufrüstungsprogramm an sich, als ich die Kaiserlich Japanische Marine erwähnte.

Dazu kommt, dass die Chikoms schon geografisch weit im Nachteil sind. Alle Weften sind an relativ kurzer Küste, die auch mit Kurzstreckenmitteln von Land erreichbar ist und mit weit geringeren Aufwand weggepustet werden können. Die USA haben den Vorteil zweier ozeanischer Küsten und weltweit einen Haufen Verbündeter mit entsprechenden Fähigkeiten. Überspitzt formuliert, man kann im Notfall Schiffe für die US Navy auch an der Ostsee bauen. Und wenn man es näher haben möchte, in Japan und Südkorea.