Wenn ich es richtig verstehe, wird hier die Form der Veröffentlichung der Potsdamer Konferenz als 'Framing' kritisiert, welches Denkverbote und Propaganda beinhaltet.
Mal von der vielschichtigen Diskussion abgesehen, ob und inwiefern Journalismus 'objektiv' sein kann, ist die Emotionalisierung inhaltlich gegeben, nicht formal. Der Autor wünscht sich eine Form, in der der Plan, dass der Staat seine Bürger schikanieren solle und die Deportation von Millionen Menschen vorbereiten müsse, so kommuniziert werden könne, dass keine Emotionalisierung stattfinden möge, denn diese wäre ja eine Form des 'betreuten Denkens'.
Darüberhinaus wird Politikern vorgeworfen, dass ihre Klimapolitik auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiere, die sie ernst nähmen. Sich auf Wissenschaft und ihre Bedeutung zu berufen, wäre ein Framing, welches 'betreutes Denkens' bedeute.
Selten so einen Käse gelesen. Wenn Sie meinen, man müsse den Zusammenhang zwischen CO2-Gehalt in der Athmosphäre und steigenden Temperaturen im Sinne von Kant und Adorno sehen, nämlich kritisch, dann kann ja auch kritisch gesehen werden, dass die Erde eine Kugel ist, die sich in einem Sonnensystem um ihre Sonne dreht. Oder dass Fettleibigkeit gesundheitliche Probleme mit sich bringt.
Diese seltsame Propaganda kommt daher in einem radikal-kritischen Gewand, beruft sich auf die Freiheit des Denkens, ist aber ein zutiefst reaktionäres Tamtam, welches bloß die Absicht verfolgt, wissenschaftliche Erkenntnisse in Frage zu stellen, um ein voraufklärerisches Klima zu schaffen. Die angebliche Befreiung aus der Unmündigkeit ist in Wahrheit ein "betreutes Denken" in den Totalitarismus