Was einem interessierten Leser in Philipp Fessens Beitrag fehlen könnte, ist ein Hinweis darauf, wer hinter der Plattform "Correctiv" steckt, wer sie finanziert wer die Urheber der "Enthüllung" sind.
Was wie eine am Bürgerwohl orientierte und als gemeinnützig geltende Agentur daher kommt, ist wesentlich die Gründung von sehr reichen Zeitungsmachern, die sie mit einem Millionenbetrag ermöglicht haben - und bekanntlich bestimmt wer bezahlt, die Musik - was den zu erwartenden Grad der Objektivität eines solchen "Recherchezentrums" zwangsläufig beeinträchtigt.
Dass die Glaubwürdigkeit der "staatstragenden Medien" in letzter Zeit gelitten hat und der Journalismus wenig erfolgreich dabei war, die Ampelpolitik als wesentlich vernünftig und eigentlich "alternativlos" zu verkaufen, ist nicht zu übersehen
Insbesondere der Wirtschaftskrieg gegen Moskau mit seinen desaströsen Auswirkungen für Land und Leute, die kaum nachvollziehbare" bedingungslose Unterstützung" der Führung in Kiew bei gleichzeitiger Ablehnung jedweder diplomatischer Lösungsversuche und die erzieherisch daherkommende grünengetriebene "feministisch werteorientierte" Strategie, die Deutschland, den neuen "kranken Mann Europas", international verstärkt der Kritik aussetzt, hat die Stimmen lauter werden lassen, die den Qualitätsmedien eine manipulative Absicht unterstellen.
Die reichlich aufgeblasen wirkende Enthüllung eines "Geheimtreffens", das kaum mehr gewesen sein dürfte als die Zusammenkunft einiger von Allmachtsphantasien getriebener Wirrköpfe, haben medial geschickt in Szene gesetzt in kürzester Zeit den Focus des geballten Unmuts verschoben. Statt Empörung über Politikversagen, das ursächlich für die wachsende Unterstützung der AfD verantwortlich ist, durch weitere Demonstrationen zum Ausdruck zu bringen, setzen sich ausgerechnet die Verursacher der Misere an die Spitze der Protestmärsche gegen die Rechten, deren Aufstieg sie durch ihre wenig kluge Politik herbei "regiert" haben.
Ob im Zusammenhang mit der "Enthüllung von Remigrationsphantasien" einiger Spinner das von Fess problematisierte "betreute Denken" das Hauptproblem ist, sei dahin gestellt.