Dass der Correctiv-Bericht "voreingenommen", "parteiisch" oder "emotional" sei, sind Bewertungen, die - selbst wenn sie zuträfen - die Funktion und den Wert der genannten Publikation ja keineswegs invalidieren und illegitimieren.
Denn es handelt sich bei der Sache - dem Deportationsgipfel - keineswegs um eine beliebige Angelegenheit, die man nüchtern-neutral betrachten kann.
Massendeportationen. im Falle der remigrationspläne, alle Asylbewerber, alle Ausländer mit Bleiberecht und alle Menschen deutscher Staatsangehörigkeit zu deportieren, sofern diese "nicht assimiliert" seien, lässt mangels Operationalisierung die Befürchtung zu, dass je nach Auslegung des Assimiliationsbegriffs bis zu 24 Mio. Menschen aus Deutschland zwangsdeportiert werden könnten.
Ein geradezu ungeheuerlicher Vorgang, der nicht nur direkt auf der Rassenideologie der Nazizeit des Dritten Reichs direkt entlehnt ist, sondern auch ganz Deutschland mit einem Schlag in die Steinzeit befördern würde.
Daher nochmal die ganz ernst gemeinte Frage: Kann und darf man in einer Demokratie über solche rassisch motivierten Massendeportationspläne, die Millionen von Menschen betreffen und einen dadurch abgeleiteten Vernichtungsplan für Deutschland, denn nicht seiner ungeheuerlichen Relevanz entsprechend bewerten? Darf man so etwas überhaupt unbewertet lassen?
Seit wann sind solche Vernichtungsideologien als neutraler Gegenstand zu sehen?