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  • Regenwetter

600 Beiträge seit 29.04.2023

Re: "Betreutes Denken" ist eine niedliche Umschreibung für "Denkverbote".

Umweltfreund82 schrieb am 22.01.2024 14:00:

Das kommt wohl drauf an, in welcher Dekade man seine Schulkarriere begonnen hat. Glaub mir: zwischen den jungen Leuten, die heute von der Schule kommen und sich dann auf die Straße kleben für eine "bessere Welt" und denen, die vor 25 Jahren ihren Abschluss in der Tasche hielten, liegen Welten.

Den Betrachtungszeitraum für den Schulabschluss kann ich deutlich erweitern. Vor fast 60 Jahren verließ ich nach 8 Schuljahren die 3klassige, nicht drittklassige, kath. Volksschule. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen waren damals noch so, dass ich viele Jahre später, mit Unterbrechung, meine Ausbildung mit einem Fachhochschulabschluss beendete. Als ich vor 40 Jahren meinen ersten Azubi einstellte war Grundvoraussetzung ein ordentliches Abitur. Ich denke heute wird Grundvoraussetzung ein Bachelor - Abschluss sein. Schaue ich mir Jugendliche an, sehe ich dort ein breites Spektrum. So, wie es einer gespaltenen Gesellschaft entspricht. Hierbei sehe ich in denen die, auf einem oftmals sehr erfreulich hohem politischem Verständnis, sich für eine "bessere Welt" engagieren und einer einfach ungebildeten anderen Gruppe eine extreme Spaltung. Als Gesellschaft haben wir hier versagt. Ich kann dies vom Ergebnis her beurteilen, nicht von den Fehlern, die wir gemacht haben. Ich komme nicht aus dem pädagogischem, sozialwissenschaftlichem Bereich.

Und ich winde mich nicht. Ich möchte ein klares Bekenntnis zu einem demokratischen Sozial- und Rechtsstaat mit starker Wirtschafts- und Industrieleistung zur Schaffung für Wohlstand aller Bundesbürger und -bürgerinnen.

So funktioniert Gesellschaft nicht. Natürlich ist es wohlfeil Wohlstand für alle zu fordern. Die Realität unserer Wirtschaftsordnung zeigt aber, der Wohlstand wird sich oben sammeln. Die Kräfte für diese Umverteilung nach oben sind seit Jahrzehnten die politisch gestaltenden. Und ihre Konzepte für mehr "Wohlstand für alle" führt, oh Wunder, zu mehr Wohlstand für wenige.

Demokratische Entscheidungen müssen nicht immer gefallen. Falls es eine Mehrheit für eine Einrichtung eines Einwanderungsgesetzes mit harten Auswahlkriterien gibt, muss das auch eingeführt werden. Falls die Mehrheit der Bundesbürger sich für die sofortige Abschiebung der Geduldeten ausspricht, muss der Rahmen für die Durchsetzung geschaffen werden.

Wir hatten 1949 ein Grundgesetz bekommen, dass allem eins voranstellte: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Jede Regelung zur sofortigen Abschiebung hat sich dieser Norm zu unterordnen. Wie verzwickt dies ist, zeigt sich schon an der Entwicklung des GG. Reichte 1949, nach der unmittelbaren Erfahrung der Auswirkungen des Nationalstaates, noch ein Satz, ist heute ein zeilenlanger Artikel dafür erforderlich und die Diskussion geht in eine andere Richtung.

Und wenn 15% der Bundesbürger halt für Klimarettung und Heizungsgesetzgebung ihre Stimme abgeben können, dann muss das halt ignoriert werden - 85% haben schließlich nicht dafür gestimmt.

Losgelöst von den % Zahlen. Und ganz klar vorweggestellt: Ich bin Gegner der Grünen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse werden uns zwingen die Energiewende zu betreiben. Dies wird nur dann nicht geschehen, wenn wir wirtschaftlich zu erschöpft sind, um die Energiewende finanzieren zu können. Dann haben wir aber erreicht, dass bis in die gehobene Mittelschicht der "Wohlstand für alle" weggebrochen ist. Die bei uns benötigte Energie wird, soweit nicht Wind und Sonne, Bioenergie und Wasser, aus nicht im Land verfügbaren Quellen gewonnen. Die "energiereichen" Länder haben daher ein Interesse die "Energiewende" zu torpedieren. Schön ist dies immer wieder auf rt.de nachzulesen. Grüne Energie, pfui Teufel. Diese Energieabhängigkeit führt ja zu solchen Verzweifelungstaten, wie Habeck sie mit seinem Bückling begehen musste. Wir müssen so schnell wie möglich weg von den fossilen Energien. Dies wird Geld kosten. Es wird die Arbeitslandschaft in Deutschland drastisch verändern. Hierbei gibt es Verlierer und Gewinner. Schaue ich mir das derzeitige Agieren an, sehe ich nicht, wie die daraus entstehenden Spannungen sozialverträglich ausgeglichen werden sollen. Dies wird aber die primäre Frage sein, nicht ob die Wende kommt. Sie kommt unvermeidlich.

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