Da gibt es in vielen Gebieten bereits einen Infrastrukturüberhang, was sich am deutlichsten in den Geisterstädten zeigt. Ein langsamer Rückgang, wie er in den letzten zwei Jahren gewesen ist, wäre kein Problem. Da könnte man die Infrastruktur auch langsam an die schrumpfte Bevölkerung anpassen. Die Prognosen gehen aber davon aus, dass sich der Rückgang beschleunigt und nach 2030 auf Werte von über 10 Mio. pro Jahr hoch geht. Das wäre dann pro Jahr knapp zwei mal Ballungsraum Berlin weg.
Da werden dann auch enorme Buchwerte an Infrastruktur über Nacht praktisch wertlos. Wer will eine Wohnung, wenn es 150 Mio. andere leere Wohnungen gibt. Oder nimm die vielen jetzt schon kaum genutzten Flughäfen. Bisher konnten sich die lokalen und regionalen Parteibonzen solche Prestigeprojekte leisten, weil über den Landverkauf an Immobilienfirmen und den Verteilschlüssel aus Peking genug Geld rein kam. Beim Landverkauf ist schon Ebbe in der Kasse, dass viele lokale und regionale Körperschaften schon mächtig am rudern sind, wie sie ihre Ausgaben noch finanziert bekommen. Bei weniger Bevölkerung gibt es auch weniger Geld aus Peking.
Wie so eine abrupte Änderung wirkt, konnte man doch in vielen Gemeinden und Städten im Osten nach der Wiedervereinigung sehen. Da standen ganze Plattensiedlungen plötzlich leer. Die verursachten für die Haushalte hohe Ausgaben, weil sich auch kein Käufer mehr fand und irgendwann kamen dann die Abrissfirmen.
Das war aber im Vergleich zu dem, was China da bevorsteht, eher ein Klacks.