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  • Schlichtdenker

597 Beiträge seit 24.10.2014

Nichts gelernt aus der Vergangenheit?

Die Japaner haben den Ansatz gewählt,die Alterung der Gesellschaft durch Geburtenrückgang nicht durch Geburtsprämien oder durch Einwanderung zu kompensieren,sondern sich mit technischen Lösungen(Pflegeroboter bspw) dieser Herausforderung zu stellen.
Die japanische Gesellschaft lehnt Einwanderung zur Lösung von Arbeitskräftemangel ab,hat daher jedoch auch den Ruf,recht abgeschottet und wenig offen zu sein.Man mag das begrüßen oder eher ablehnen-aber zumindest hat sie japanische Gesellschaft als ehemaliger Bündnispartner von Nazideutschland mit schlimmen,rassistischen Genoziden v.a.in China und Korea in der damaligen Zeit einen gewissen Bewusstseinswandel vollzogen,dass sie sich von Ausgrenzungen von Menschen innerhalb ihres nun kleineren Herrschaftsbereiches weitgehend in ihrer Denkweise entfernt zu haben scheint-Deutschland hat noch immer gesellschaftlich die gleichen Denkmuster wie während der Zeit der Nazidiktatur,weil die eigentliche Ursache des zugrundeliegenden Menschenbildes niemals aufgearbeitet wurde und fortbesteht.
Die Poltiker rufen nach Einwanderung-weil sie Arbeitskräftemangel und Bevölkerungsrückgang als systemisches Problem für ihre Form des Kapitalismus empfinden,anstatt einfach zu akzeptieren,dass die Bevölkerung zurückgeht.
Wenn man allerdings nun zu dem Schluss kommt,dass man in einer bevölkerungsmäßig schrumpfenden Gesellschaft absolut nicht leben kann und nach "mehr Menschen,mehr Zuwanderung" ruft,dann ist es ein Ausweis eines inhumanen Menschenbildes,wenn man einem Teil von Einwanderern das Leben zur Hölle machen will,um diesen Teil vom Kommen abzuschrecken,weil er die falsche Hautfarbe oder Religionsangehörigkeit per Geburt hat.
Wenn eine bestimmte Zahl von Menschen ins Land kommt,dann sind darunter Verwirrte,Perverse,"arbeitscheue faule Säcke" oder was auch immer,was der "anständigen Mehrheit" Verdruss bereitet.Manchmal steckt hinter diesen Symptomen vielleicht eine psychische Erkrankung-aber es ist nun einmal so,dass unter einer großen Gruppe von Menschen immer auch ein Prozentsatz ist,der im gesellschaftlich-kapitalistischen Verwertungsprozess nicht vernutzt werden kann,und in der Regel und im Durchschnitt ist dieser Prozentsatz bei allen Gruppen von willkürlich gesetzter Abgrenzung(Juden,Schwarze,Paderborner,Hobbyfußballer oder Tischtennisfans,oder Eritreer ungefähr gleich) man muss mit den Leuten Leben,wie sie sind,es gibt eben keine anderen,wie Konrad Adenauer mal sagte.Und unter Topwissenschaftlern gibt es eventuell auch Kokainkonsumenten oder unter "fleißigen Polen" den einen oder anderen Alkoholkranken,um gängige Klischees zu bemühen.
Bezahlkarten zur Ausgrenzung und Schikane einzuführen,um mittellose Einwanderer auszugrenzen und zu schikanieren ist grundsätzlich die gleiche Mentalität,als wenn man ein Geburtenförderungsprogramm beschließt und dann,angesichts von mehr Kindern mit Behinderung oder mit Lernschwächen diese Menschen als ungewollt und störend ausgrenzt und diskriminiert und sich über die Existent dieser Leute als schwere Geissel beklagt.
Dieses Menschenbild,Menschen als nutzlos auszugrenzen,hat zu den Exzessen der Nazis geführt,weil auch damals eine große Begeisterung,auch bei nicht-NSDAP-Wählern bestand,dass "endlich die ganzen Asozialen ins Lager kommen und dort mal heftig zur Brust genommen werden"
Die CSU holt mit dieser AfD-Politik sicherlich potenzielle Wähler zurück,die sich heute freuen,dass es Leuten,die noch schlechter beleumundet sind als sie selber z.B.als"Biodeutsche Bürgergeldempfänger" oder Niedriglöhner-aber irgendwann werden diese Leute die nächsten sein,die dann,wahrscheinlich sogar mit dem perfiden Argument des Antirassismus,nur noch eine Bezahlkarte für ihre Einkäufe erhalten,weil man auch einheimische Sozialschmarotzer und wenig Lohnsteuer zahlende Niedriglöhner nicht von der Stigmatisierung verschonen will.

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