Ansicht umschalten
Avatar von Rkahr
  • Rkahr

mehr als 1000 Beiträge seit 25.04.2023

Das ist aber sehr wohl selbstgemacht.

Der Autor hat es ganz nett auf den Punkt gebracht.

"Der Handwerker, der Lehrer oder der Arzt sind, wenn sie gute Arbeit leisten, meine Repräsentanten. Sie sind dann meine Treuhänder in Feldern, in denen ich mich nicht auskenne. Als endliches Individuum kann und will ich kein Alleskenner und Alleskönner sein."

Aber trotzdem sucht man im internet nach mehreren Handwerkern, denn man weis dass der der im Telefonbuch ganz oben steht nicht immer der Beste ist, bei der Lehrersprechstunde glaubt man als Elternteil immer noch die Sache reißen zu können wenn man andeutet dass man auch zum Anwalt gehen kann wegen zu schlechter Noten (man hat ja davon gehört dass es Lehrer geben soll die einem keine guten Noten geben wenn man ihnen nicht in den Kram passt ), und beim Arzt holt man sich, wenn es was schlimmes ist, immer noch eine zweite Meinung.

Sagen wir es noch plakativer. Wenn sie zum KFZ Mechaniker gehen, wegen zu wenig Luft in ihren Reifen, sie haben 50 € dabei, weil es das das letzte Mal auch gekostet hat, und der erzählt ihnen, "Japp, der Vergaser ist hin, da ist ein Einhorn drinnen das hoppst immer ganz Mies rum und scheißt die Filter voll, das kost teuer Geld das auszutauschen, die Kupplung ist geschrottet, da ist der Abrieb voll durch, neue Bremsblöcke, ... 5000 €" dann zahlen sie auch sofort? Ohne nachzufragen? Sie sind ja nicht der Experte?

Kommt ihnen nicht spanisch vor, wenn der Mensch dann nen blick auf ihr Apple Handy wirft, auf ihren Leibesumfang, auf die tolle Kleidung, und dann kommt da, "uuuund der TÜV muss auch noch mal gemacht werden, das ist ne ganze Liste, ihnen gehtn es ja finanziell nicht schlecht, sagen wir, 12000 € ?"?

Wenn sie jetzt sagen "Ja, momentmal, das ist doch was vollkommen anderes", dann kann ich ihnen schon sagen, da gibt es auch Fälle für den Handwerker (der Handwerker den ich zuerst finde ist bestimmt der beste. Ich muss nicht rumrufen und empfehlungen vergleichen), den Lehrer (der Lehrer ist etwas sauer geworden, als ich gesagt habe, er soll die Kraftausdrücke meinem kind gegenüber unterlassen, und seitdem hat der Kleine schlechte Noten im Mündlichen, und zwei Verweise), oder der Arzt (Ich verstehe nicht, wieso ich jetzt 5 Untersuchungen haben soll, und eine Bachblütentherapie, die die Kasse nicht zahlt, nur weil ich mir in den Finger geschnitten habe... ist das wirklich notwendig? Auch wenn ich Allergiker bin? )

Und das ist nicht mal das Problem. Uns wird immer gesagt, so funktioniert soziale Markt Wirtschaft, so funktioniert Demokratie. Ihr habt die Wahl. Wie es der Autor so schick sagt,

""Führungs- und Orientierungselite, die sich der Wahl stellen muss" (Schäuble 1994, 172)."

Der Werbung nach DÜRFEN wir vergleichen, oder zu wem anderem gehen. Wenn wir wollen.

Das Problem ist jetzt, dass es sich eingebürgert hat, dass sämmtliche Kritik an einer Sache erst mal in eine ecke gekehrt wird. Es ist nicht mehr das was man eben in einer Demokratie dürfen muss, es ist nuch noch, "Nur X finden das komisch, und du bist doch kein X, oder? " Und das Argument benutzt man für jegliche Kritik. Weil dann hören die Leute auf zu motzen.

Und wenn man dann eben ein Demokratieverständnis hat was Rechts von den Reichsbürgern beginnt, kommt dabei raus, dass man sich dann wundert, ja, wieso hat denn keiner mittgemacht? Das liegt aber nicht daran wie wir mit der Kundschaft geredet haben, oder? Nein, das muss daran liegen dass die Kundschaft Idioten sind. Das hat bestimmt keine negativen Auswüchse.

Und ganz ehrlich:

Es geht nicht mal um die ganzen Vorschläge. Die können gut oder nicht so gut sein. wenn man einfach die Vorschläge aus dem Kontext herraus gerissen präsentieren würde, hätte man vermutlich nicht mal ein so großes Problem damit.

Sagen wir, ich würde sagen, wir machen jetzt die kennzeichnung von veganen Sachen illegaler als Kinderporno, Vegetarischer Aktivist sein, sofortige Todesstrafe, aber einmal die Woche Nudeln, Reis, oder sonstiges Tag, wo man Produkte aus der Region isst (nennen wir es doch mal Feldfrüchte Tag), damit man die Bauern unterstützt? Da merk ich schon, jetzt gibt es da einige Schlauberger, die sagen jetzt, "aber das was die Bauern anbauen ist doch Gemüse oder Früchte, also vegetarisch, also machst du es auch vegetarisch", und ich sage, das ist genau der Punkt. Gegen die IDEE hat niemand was, aber bestimmte Argumente sind von den Aktivisten so vergiftet, das kann man nicht mehr geradebiegen. Auch wenn es ein nettes und eigentlich voll gutes Argument ist. Und die Leute, die es dann ernst meinen, mit dem Argument, müssen es sich dann halt gefallen lassen, dass sie für die Aktivisten und deren Handlungen mitverantwortlich gemacht werden.

- Nur wenn einem dann verboten wird zu kritisieren, und wenn man kritisiert wird man öffentlich vom Establishment geächtet.

- Wenn dann sogar schon die Diskussion darüber verboten wird, und immer wieder abgewürgt, und zwar NUR und AUSSCHLIEßLICH VON EINER SEITE.

- wenn dann die Leute die das aktiv verbreiten sich eben massenweise als bezahlte Influencer im Dienst von Megakonzernen / Agenturen outen, und dafür dicke Geld einstreichen.

- wenn dann sich die Partei nicht extrem von denen distanziert, die als bezahlte dreckige Hunde oder noch schlimmeres bezeichnet, als Krebsgeschwür der politischen Willensbildung....

- und sich dann nur aufregen wenn die Gegenseite die genau gleichen Taktiken einsetzt...

- während sich die influencer immer dafür einsetzen, dass das was ihnen gefällt halt jetzt das einzige ist was noch erlaubt sein darf.

Und dann sitze ich einfach mal da, sage nix, und halte nur den Spiegel hoch. Kann man jetzt selber eine Antwort bilden. IM Spiegel kann man schön die antwort sehen, wer dafür verantwortlich ist.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten